Premiere-Verschlüsselung geknackt – So zocken die Hacker ab

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05.01.2006, 19:12
meke
zu Gast
#1 Leipzig - Seit dem vergangenen Wochenende können die Pay-TV-Kanäle von Premiere wieder illegal empfangen werden, da es Hackern gelungen ist, die bislang als sicher geltende Verschlüsselung zu umgehen.

"Das Verschlüsselungssystem Nagravision ist nach wie vor sicher", hieß es noch vor einigen Wochen auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN aus der Premiere-Zentrale. Doch jetzt haben Hacker einen Weg gefunden, die Programme des Pay-TV-Anbieters auch ohne reguläres Abo freizuschalten. Für den illegalen Empfang wird die so genannte Cerebro-Smartcard benötigt, die derzeit von vielen Händlern im Internet angeboten wird. Damit allein ist es aber noch nicht getan, denn die Smartcard muss mit einer speziellen Software bespielt werden.

"Der Premiere-Hack hat Methode und ist längst keine Spielerei von Technik-Freaks mehr", weiß DF-Verschlüsselungsexperte Marc Hankmann. Eine Woche bevor die Software für den Hack im Internet erhältlich war, wurde die Cerebro an den Handel ausgegeben. Erst dann folgte die Software. "Derzeit sind rund 5000 dieser Karten im Umlauf. Noch vor Weihnachten könnte aber die Zahl im hohen fünfstelligen Bereich liegen", prognostiziert Hankmann. Damit hat Premiere wieder ein Problem mit Schwarzsehern.

Die Cerebro wird derzeit für 80 bis 100 Euro angeboten. "Die Hacker versilbern sich damit ihre Arbeit", so Hankmann weiter,"denn die Karte kostet in der Produktion lediglich um die fünf Euro." Dabei entscheiden die Pay-TV-Piraten selbst, wie lange die Smartcard läuft, denn nur sie stellen die aktualisierte Software für den illegalen Empfang ins Internet. Bleibt die Software aus, bleibt der Bildschirm schwarz. "Dass Pay-TV-Hacker die Software-Unterstützung für Smartcards versiegen lassen und stattdessen andere Karten in den Markt bringen, um erneut abzukassieren, ist nicht neu", erklärt der DF-Redakteur. Für etwas mehr als den Preis der Cerebro kann z. B. ganz legal drei Monate lang Premiere Sport mit dem Fußball Live-Paket abonniert werden. Ob die Hacker-Smartcard drei Monate durchhält, ist mehr als fraglich.
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