Internet Überwachung, wie funktioniert das?

#1 VDS, Bundestrojaner etc sind ja immer wieder großes Thema. Aber wie funktioniert das nun eigentlich technisch, wenn Vater Staat wissen will welche seiner Schäfchen verbotene Seiten besuchen?
- Bekommen alle Provider/ISPs Listen mit den bösen Seiten und melden die Teilnehmer, die diese besuchen?
- Klinken die sich in irgendwelche fundamentalen Netz-Infrastrukturen ein und überwachen dort den Traffic zu den besagten Zielen? (Keine Ahnung welche Möglichkeiten es da genau gibt)
- Kapern die einfach z.b. eine illegale Site und ermitteln dann aus den Serverlogs den Seitenbetreiber und die Besucher? Und ist sowas global durchführbar? (Was wenn der Host im Ausland steht?)

Das man unbedingt eine VDS will legt den Schluss nahe, das man keine "Echtzeitüberwachung" (pkt 1+2) durchführen kann, oder haben die einfach keine Ahnung was sie da tun? Andererseits stelle ich mir ohne Möglichkeit 1+2 die ganze Strafverfolgung im www sehr schwierig vor - Die Provider speichern mWn die IPs ja nur noch wenige Tage. Da sind die Daten ja wohl meisst weg, bevor die überhaupt ein Log in die Hände kriegen, oder?
Hintergrund: Muss gerade eine Arbeit über Sinn/Unsinn/Gefahren solcher Maßnahmen ausarbeiten und ich wollte es gerne etwas technischer begründen.

#2 Eine Echtzeitüberwachung geht schon deswegen nicht, weil man nicht anlasslos Bürger überwachen darf, das gibt unser Rechtsstatt nicht her. So wenig wie man permanent alle Telefongespräche abhören kann, kann man sämtlichen Internettraffic überwachen.

Wenn ein Verdacht für eine Straftat vorliegt muss man üblicherweise erstmal eine richterliche Genehmigung einholen, bevor man Erlaubnis erhält jemanden zu überwachen. Deswegen will man Daten "auf Vorrat" speichern um bei Bedarf auf diese zurückgreifen zu können, normalerweise darf niemand an so etwas dran.
Die Vorratsdatenspeicherung wurde wohlgemerkt in Deutschland vom Verfassungsgericht Anfang 2010 für verfassungswidrig und null und nichtig erklärt, es gibt diese Maßnahme also momentan nicht.

In der Diskussion ist auch immer wieder mal das sogenannte "Quick Freeze" um Daten die normalerweise nur wenige Tage gespeichert werden "einzufrieren", bis man eine richterliche Genehmigung hat. Auch das ist aber momentan nur in der Diskussion, die FDP stemmt sich momentan noch gegen derartige Überwachung.
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