Demokratie / leere Wahlversprechen / Abstimmungen + Wahlen übers Internet?

#0
16.08.2009, 13:42
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#1 ich habe das Thema hier schonmal angeschnitten: http://board.protecus.de/t37241.htm

Immer mehr Leute ziehen sich in einem Land der leeren Wahlversprechen von der Politik zurück, da die Wahlen inzwischen meiner Meinung nach nur noch eine Farce sind und Parteien nicht mehr wirklich handlungsfähig sind.

Parteien sind keine Problemlösungsvereine mehr sondern Postenverteilungsvereine.
Junge Politiker, die schnell was erreichen wollen, müssen sich anpassen, kompetente schlaue Köpfe, die den Mund aufmachen werden schnell entmachtet.
Lichtblicke und Ausnahmen sind meiner Meinung nach Quereinsteiger wie zu Gutenberg!

Ich denke, das unsere Demokratie eine Renovierung braucht, mit direkteren Wahlmöglichkeiten der Politiker und mehr Mitbestimmung bei wichtigen Themen z.B. über das Internet.

Daher meine Frage:
Was spricht gegen direkte Mitbestimmung bei aktuellen politischen Themen durch Voting der Bevölkerung im Internet?

Gruß
Jagge

P.S. nebenbei noch nettes Zitat von Paul Kirchhoff zur aktuellen Wirtschaftskrise:

Zitat

Prinzip der christlichen Seefahrt
Wenn der Kapitän sein Schiff auf Sand gesetzt hat, verläßt er als letzter das Schiff.
Weil er weiss das er so viel riskiert für sich persönlich, lenkt er sein Schiff behutsam durch die Weltenmeere.
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16.08.2009, 17:01
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#2 Dagegen sprechen die gleichen Gründe wie gegen Wahlcomputer, die vielfältigen Manipulierungsmöglichkeiten etc. Papier und Stift Abstimmungen sind hier weiterhin das Nonplusultra. Ansonsten wären regelmäßige Volksentscheide begrüßenswert, aber in der momentanen Parteienlandschaft kaum denkbar, weil man das Volk für unqualifiziert hält und wichtige Entscheidungen lieber von selbst ernannten Experten (Herr Hartz und Co.) fällen läßt.
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16.08.2009, 17:05
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#3

Zitat

Jagge postete
Lichtblicke und Ausnahmen sind meiner Meinung nach Quereinsteiger wie zu Gutenberg!
M.E. ist zu Guttenberg alles andere als ein Lichtblick...
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Der Grabsteinschubser
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19.08.2009, 00:25
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#4 Papier und Stift Abstimmungen und besonders die Auszählungen sind leider auch zu manipulieren!

Ich könnte mir einen transparenten Wahlcomputer oder Abstimmung mit irgendeinem System bei bestimmten Fragen gut vorstellen ;)

Kompetenzen in der Bevölkerung sind natürlich ein Problem bei den ganzen direkten Abstimmungen.

Jagge

P.S. Warum Politik kein Spass mehr macht: (sorry ich bin im Augenblick echt frustriert.
Der Kindergarten von Politikern hat nichts besseres mehr zu tun als über Sachen zu streiten, die für jeden Manager selbstverständlich sind, es geht nur noch darum den anderen an Arsch zu kriegen ;) - aber nicht mehr um Poltik:
http://www.welt.de/politik/article4345313/Erich-Sixt-Ulla-Schmidt-war-3er-BMW-zu-klein.html
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19.08.2009, 22:23
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#5

Zitat

Jagge postete
Papier und Stift Abstimmungen und besonders die Auszählungen sind leider auch zu manipulieren!

Ich könnte mir einen transparenten Wahlcomputer oder Abstimmung mit irgendeinem System bei bestimmten Fragen gut vorstellen ;)
Transparente Wahlcomputer sind IMHO so gut wie unmöglich, das Bundesverfassungsgericht hat erst kürzlich alle bestehenden (auch schon in Deutschland eingesetzen) Systeme für unzulässig erklärt:
http://www.golem.de/0903/65638.html

So faszinierend neue Technik auch sein mag, damit allein lassen sich meiner Meinung nach keine strukturellen Probleme lösen.
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23.08.2009, 15:40
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#6

Zitat

Gool postete

Zitat

Jagge postete
Lichtblicke und Ausnahmen sind meiner Meinung nach Quereinsteiger wie zu Gutenberg!
M.E. ist zu Guttenberg alles andere als ein Lichtblick...
Da kann man vielleicht noch folgendes nachschieben:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/698/welpenschutz-fur-den-neoliberalen-shootingstar

Zitat

Nichts Konkretes sagen, nichts Konkretes tun, und dafür von den Medien über den grünen Klee gelobt werden – das kennt man doch. In den ersten zwei Jahren ihrer Kanzlerschaft wurde Angela Merkel ähnlich medial gepusht. Bei Umfragen sind heute 70% der Bevölkerung mit der Arbeit der Regierung unzufrieden, 70% bekunden allerdings auch ihre Sympathie mit der Kanzlerin – ist sie dann etwa doch kein Mitglied der Regierung? Man weiß so wenig. Populärer als die uckermärkische Landfrau ist hierzulande nur noch der fränkische Baron. Seine politischen Ziele würden zwar ebenfalls von der überwältigenden Mehrheit der Bürger abgelehnt, aber den Medien ist das Kunststück gelungen, Guttenberg und Guttenbergs Politik zu trennen. Wahrscheinlich weiß ein Großteil des gemeinen Volkes noch nicht einmal, wofür Guttenberg eigentlich politisch steht. Wenn das der Wirtschaftsminister wüsste!

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