Anonyme Posteo-Adresse an Firmen weitergeben?

#1 Hallo,

ich habe eine Gmail- und neuerdings auch eine Posteo-E-Mail-Adresse. Die Posteo-Adresse ist bisher noch voll anonym. Posteo weiß nicht, wer ich bin, nur Freunde und Verwandte können die Adresse meiner Person zuordnen. Die Gmail-Adresse nutze ich jetzt noch zum Unterschreiben von Petitionen (geht ja schlecht anonym und ich will ja nicht die Posteo-Adresse mit meinem Namen verlinken) und für Übersetzungen, mit denen ich nebenbei mein Geld verdiene.
Jetzt hab ich letztens so einen Artikel gesehen (nicht genau gelesen), dass Google wohl gesagt hat, die Leute sollen nicht davon ausgehen, dass ihre Daten, die sie in Gmail haben, privat (oder geschützt) sind. Da hatte ich schon ziemlich den Hals voll und wollte mich lieber auch mit den Übersetzungen von Google abwenden.
Was meint ihr? Ist es schlau, einer Firma (für die ich übersetze) meine anonynme Posteo-Adresse zu geben? Würdet ihr noch eine E-Mail-Adresse einrichten? Wenn ja, wo? Noch mal Posteo würde ich wohl nicht machen - muss man ja bezahlen - zumal das dann eh mit meinem Namen in Verbindung gebracht werden könnte.

Vielen Dank schon mal für eure Meinungen und Tipps

#2 Sobald auch nur eine Person Deine Posteo-Adresse mit Dir in Verbindung bringen kann, ist die Adresse nicht mehr anonym. Du musst davon ausgehen, dass die Personen, die die Adresse kennen, Dich in ihrem Adressbuch mit der Adresse hinterlegt haben. Ab dann weiß zumindest auch der von jenen Personen benutzte Dienst, dass diese Adresse mit Deinem Namen verknüpft ist. Selbst wenn die Adresse nur pseudonymisiert in den Adressbüchern abgelegt ist, könnte man, wenn man so weit gehen möchte, davon ausgehen, dass Geheimdienste anhand der Metadaten mit ziemlicher Sicherheit Dir die Adresse irgendwann zuordnen können.

Was Google angeht: es ist schon seit Einführung von Gmail im Jahre 2004 bekannt, dass Google die Inhalte der E-Mails automatisiert analysiert und entsprechend Werbung anzeigt. Also schon vor zehn Jahren war bekannt, dass E-Mails bei Google auch von Google gelesen werden können. Und womöglich auch von Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten. Das gilt übrigens für jegliche E-Mails, die Du nicht auf einem eigenen Server bei Dir zu Hause speicherst. Also auch für Outlook.com, für Yahoo, für GMX, für Web.de, für Mail.ru, für AOL, für T-Online und so weiter...
Und selbst bei einem eigenen Server zu Hause gibt es Mittel und Wege für Dritte...
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Der Grabsteinschubser