Ist das Nichtraucherschutzgesetz diskriminierend??

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#0
22.02.2010, 16:28
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#16 Kristian Büsch
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22.02.2010, 16:55
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22.02.2010, 16:58
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#18 ja, das ist der Bub
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23.02.2010, 17:54
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Avatar Malkesh

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#19 Ich finde immer die Argumentation überaus lustig, der Nichtraucher könne es sich ja aussuchen und müsse dann nicht dahin gehen....

Der Nichtraucher soll sich aussuchen wo er hingeht und wo nicht, obwohl er mit seiner Lebensweise NIEMANDEN einschränkt oder gesundheitlich gefährdet, während auf den GEFÄHRDER Rücksicht genommen wird weil er "Diskriminierung" schreit?
Bitte... welch bizarre Logik ist das?

Dann kann ich also auch mit Steinen um mich werfen und wenn ich jemanden treffe ist das seine Schuld, denn er hätte sich ja aussuchen können ob er dahin geht oder nicht?!
Haarsträubende Behauptung, aber wenn man drüber nachdenkt die gleiche logische Schlussfolgerung. Dennoch würde hier wahrlich niemand auf die Idee kommen, mich als Steinewerfer in Schutz zu nehmen oder mich gar als diskriminierte Gruppe darzustellen.

Oh nein, der Hund liegt einfach in der kulturellen Akzeptanz begraben. Hinz und Kunz sind es gewohnt, dass sie immer und überall rauchen konnten. So wie sie immer und überall ihr Bierchen trinken konnten. Das hat man immer so getan, warum soll das jetzt also auf einmal anders sein?
Der Unterschied zum Bier ist nur: Ich bin kein "Passivbiertrinker"... und Fahren unter Alkoholeinfluss ist ebenfalls nicht erlaubt.
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"life's a bitch, turn around and she'll backstab you for a buck."
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23.02.2010, 18:05
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#20 sehr gut geschrieben und genauso sehe ich es auch und das immer schon, obwohl ich Raucher mal war

bei uns wird gerne der Täter zum Opfer gemacht
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23.02.2010, 21:26
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#21 Wie gesagt, ich bin selber mittlerweile Nichtraucher. Dennoch sehe ich das anders.

Natürlich liegt der Hund in der kulturellen Akzeptanz begraben.
Aber gerade daraus sehe ich ja auch die Diskriminierung. Es gibt eine kulturelle Akzeptanz, die plötzlich mit einem Gesetz beschnitten wird.
Das obige Beispiel ist auch interessant, es lassen sich aber auch Gegenbeispiele finden.
Gehe ich zu einem Konzert muss ich z.B. davon ausgehen, dass die Musik laut wird und evtl. gerempelt wird. Hier könnte man einfach die laute Musik verbieten, die ja auch nachweislich ein gesundheitsschädigende Wirkung hat. Ganz zu schweigen von der Rempelei.. Bin ich Nichtraucher muss ich halt nicht eine eine als Raucherlokal gekennzeichnete Kneipe gehen. Dennoch sollte es dem Wirt überlassen sein, ob er lieber eine Raucher oder eine Nichtraucherkneipe hat.

Ich meine, die Wirte jammern doch, dass seit dem der Laden leer ist. Das lässt einen ja vermuten, dass gerade die rauchende Bevölkerung den Umsatz des Wirtes ausmacht, der für seinen Lebensunterhalt auch den (evt. Passiv-) Rauch in Kauf nimmt.

Ich finde es ja nicht verkehrt, dass in Kneipen nicht geraucht wird, aber ich finde es falsch, dass dort nicht geraucht werden darf. Letztendlich wird dem mündigen Bürger wieder einmal gezeigt, dass er nichts zu sagen hat. Das mit dem Gesetz nicht des Bürgers Wille verfolgt wird sieht man an dem ganzen Hickhack, der damit einhergeht: Gesetz - Lockerung- Gesetzesänderung etc.

Ich finde einfach, dass das Gesetz in manchen Belangen einfach unüberlegt ist. Z.B. an Bahnhöfen finde ich eine Trennung durchaus sinnvoll. Allerdings nicht in Form der Quadrate. Viele Bahnhöfe damals hatten es ganz einfach geregelt. Linker Treppenaufgang => Raucher, rechter => Nichtraucher.
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Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage??
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23.02.2010, 22:06
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#22

Zitat

Gehe ich zu einem Konzert muss ich z.B. davon ausgehen, dass die Musik laut wird und evtl. gerempelt wird. Hier könnte man einfach die laute Musik verbieten, die ja auch nachweislich ein gesundheitsschädigende Wirkung hat
Hm bei meinem letzten Konzertbesuch gab es vor dem Eingang Ohropax zu kaufen, allerdings kein Mittel gegen die nicht wenigen Raucher im Publikum. Eigentlich galt zwar Rauchverbot, aber das hat offensichtlich niemanden interessiert und ich hatte öfter Sorge das ich durch Rempler auf Tuchfühlung mit einer brennenden Kippe gehe. So viel zum Thema Akzeptanz und Rücksichtnahme.

Das sich auf Bahnhöfen die Raucher an die Trennungen halten kann ich irgendwie nicht beobachten. Das kann ich allerdings gut nachvollziehen, da die meisten Bahnsteige im freien sind und es völlig sinnlos ist künstliche "Räume" zu erfinden. Von Kontrollen mal ganz abgesehen die finden so gut wie überhaupt nicht statt, auf den meisten Bahnhöfen gibt es eh keine lebenden Angestellten mehr.

Übrigens gibt es auch Maßnahmen gegen "Passiv Biertrinken". In München ist es inzwischen verboten in U-Bahnen und U-Bahnhöfen Alkohol zu konsumieren. Und ganz ehrlich, ich finde es gut, ebenso wie die meisten Fahrgäste:
Fahrgäste begrüßen Alkoholverbot

Und zur Information noch zwei interessante Statistiken:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rauchverbot#Gesellschaftliche_Akzeptanz

Zitat

Im Jahr 2009 wurde die gesellschaftliche Akzeptanz in Deutschland anhand von zwei Volksbegehren deutlich. In Berlin kamen für das Volksbegehren über die Aufhebung des Rauchverbots in Gaststätten lediglich 2,5 Prozent Zustimmungserklärungen statt der erforderlichen 7 Prozent zusammen [17]. Hingegen übertraf in Bayern das Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz!“ mit dem Ziel der Abschaffung von Ausnahmeregelungen die erforderlichen 10 Prozent der Unterschriften deutlich mit 13,9 Prozent [18].
Ich denke auch das Thema ist gesellschaftlich ziemlich "durch" und Raucher werden sich daran gewöhnen müssen ausschließlich draußen oder daheim zu rauchen.
__________
Bitte keine Anfragen per PM, diese werden nicht beantwortet.
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23.02.2010, 22:20
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Avatar Malkesh

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#23 Die Trennung in Raucher- und Nichtraucherräume ist natürlich das Optimum, denn so hat jeder was er will.

Das der Umsatz weg bricht, ist aber nicht zwingend wahr. Natürlich schreit die Partei am lautesten bei der das so ist (und das es solche Lokale gibt bestreite ich nicht). Wie überall im Leben: von jenen die zufrieden sind, hört man immer am wenigsten.

Aber zumindest hier in unserer Region (Baden-Württemberg, Land der Besenwirtschaften), sind die Resonanzen mittlerweile mehr als positiv. Die Besenwirte, welche früher Horte der blauen Dunstglocken waren erfreuen sich in meinem Landkreis mehr Beliebtheit denn je. Da die Leute nun endlich das Bier und das Essen ohne den bestialischen Stunk genießen können. Selbst die Raucher geben das hier überall offen zu, dass sie es viel mehr genießen ohne die Dunstglocke zu essen.

Auch hier war am Anfang natürlich die Panik groß, das hat sich mittlerweile aber großteils einfach nicht bewahrheitet. Denn für den geringen Teil der Kundschaft die wirklich zu faul war vor die Tür zu gehen um eine zu rauchen, ist ein anderer Teil Neukunden hinzugekommen. Nämlich jene - wie ich - die vorher nicht in derartige Lokalitäten gehen konnten, weil es schlichtweg unerträglich war und nunmal in allen geraucht wurde. Es gab damals schlichtweg keine "Nichtraucher-Besen". Und das finde ich als Nichtraucher sehr wohl mehr als diskriminierend.

Ich komme jedenfalls arbeitsbedingt in sehr vielen verschiedenen Gastronomien herum. Und bin in einigen auch Stammkunde und kenne daher die Wirte recht gut. Wer kann, bietet ein zweites Raucherzimmer an. Am Anfang war das meist das "Größere"... mittlerweile ist es bei den meisten das kleinere Zimmer, weil sich auch viele Raucher in den Nichtraucherteil setzen um dort in Ruhe ihre Mahlzeiten zu genießen.

Das ist ein bisschen wie in den Zügen, wo man auch immer wieder sehr viele Raucher erlebt, welche das Nichtraucherabteil bevorzugen - weil sie sich einfach den Dunst nicht geben wollen.



Dein Konzertbeispiel sehe ich übrigens als nicht sonderlich passend. Denn bei einem Konzertbesuch ist die Musik der elementare Dreh- und Angelpunkt des Events (von den Ohropax mit welchen ich mich schützen kann ganz zu schweigen - soll ich die Luft anhalten?). Bei einem Restaurant oder Kneipenbesuch bezweifle ich es jedoch sehr, dass das Rauchen hier der eigentliche Besuchsgrund ist. In ein Restaurant oder in eine Kneipe geht man um was zu essen, zu trinken und/oder sich mit Freunden zu treffen. Rauchen ist da nur Beiwerk.
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25.02.2010, 14:45
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#24

Zitat

Bei einem Restaurant oder Kneipenbesuch bezweifle ich es jedoch sehr, dass das Rauchen hier der eigentliche Besuchsgrund ist. In ein Restaurant oder in eine Kneipe geht man um was zu essen, zu trinken und/oder sich mit Freunden zu treffen. Rauchen ist da nur Beiwerk
Sicherlich geht man in eine Gaststätte oder eine Kneipe, um etwas zu essen. Aus eigener Berufserfahrung weiß ich jedoch, dass gerade bei einem Bier viele zur Zigarette greifen. Genauso ist es bei einer Tasse Kaffee. Für viele Raucher, übrigens auch für mich, gehört es nun einmal dazu, nach einem guten Essen eine Zigarette zu rauchen.

Wenn dies in einer Gaststätte nicht möglich ist, dann wird diese ebenso schnell verlassen. Immerhin ist das Rauchen bekanntlich eine Sucht und genau diese kann man nun einmal auch nicht durch ein Gesetz ohne weiteres abstellen.

In meinen Augen ist die Lösung mit den zwei getrennten Räumen gut und sie gibt jeden eine gewisse Entscheidungsfreiheit. Das Nichtrauchergesetz schränkt ein und ich glaube, dass sich sehr viele davon diskriminiert fühlen. Früher war genau das doch auch kein Thema. Da gehörte es dazu, dass am Tisch nebenan geraucht wurde. Schädlich waren Zigaretten und Rauch schon vor Jahren. Plötzlich wird dies aber untersagt und das finde ich falsch.

Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich es in Hinblick auf die Handlungsfreiheit als eine massive Einschränkung ansehe.
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25.02.2010, 15:35
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#25 Also wenn ich grad esse würds mir auch besser gefallen, wenn keiner raucht.
Deswegen sagte ich ja, von zb 12 bis 13 uhr rauchverbot und dann abends noch mal.
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25.02.2010, 15:53
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#26 hallo nancy,

dann hättest du sicherlich auch kein Problem damit, wenn sich am Nachbartisch jemand Herion spritzt, oder? Heroinsüchtige fühlen sich sicherlich auch diskriminiert. Und Drogen sind Drogen. Da gibt es keinen Unterschied.

Vor Jahren wußte man eben noch nicht, dass Zigaretten so schädlich sind. Bei deinem Text hört sich das so an, als wenn du ohne Kippe innerhalb von einer Stunde sterben würdest.
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25.02.2010, 16:07
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#27 es währe zu mindest mal ne überlegung wert, fichser stuben für heroin süchtige einzuführen. das würde einige Probleme wie die ansteckungsgefahr vermindern.
so könnte man auch raucher und nicht raucher kneipen haben, da kann jeder sehen wo er hin geht.
ps: der heroin süchtige müsste dir eig besser gefallen, er "verpestet" nicht die luft :d
Dieser Beitrag wurde am 25.02.2010 um 16:14 Uhr von virenfinder editiert.
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26.02.2010, 13:21
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Themenstarter

Beiträge: 85
#28

Zitat

dann hättest du sicherlich auch kein Problem damit, wenn sich am Nachbartisch jemand Herion spritzt, oder? Heroinsüchtige fühlen sich sicherlich auch diskriminiert. Und Drogen sind Drogen. Da gibt es keinen Unterschied.
Drogen sind Drogen, vollkommen richtig. Aber was ist dann mit dem Alkohol? Alkohol ist ja bekanntlich auch eine Droge und kann einem Menschen genauso Schaden zufügen. Außerdem glaube ich, dass es durchaus noch einen kleinen Unterschied gibt zwischen Heroin und Tabak. Wenn man aber dafür ist, sämtliche Drogen in der Öffentlichkeit zu verbieten, dann müsste das doch auch auf den Alkohol bezogen werden.

Ich finde betrunkene Gäste, die einer Gaststätte ihrem Frust Luft machen, wesentlich unangenehmer als diejenigen, die im Nachbarraum eine Zigarette rauchen. Wo ist dann also die Grenze beim Alkoholkonsum? Auch ein alkoholisierter Mensch kann zur Gefahr für die Anderen werden. Oder sehe ich das falsch.
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27.02.2010, 22:17
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Avatar Gool

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#29

Zitat

petermarkus postete
Vor Jahren wußte man eben noch nicht, dass Zigaretten so schädlich sind.
Das ist nicht richtig. Man hat die Schädlichkeit aber damals vertuscht oder zumindest kleingeredet. Das war 1A Lobbyarbeit der Tabakindustrie... die jüngere Generation kennt es nicht mehr: das HB-Männchen. Durch das HB-Männchen (aber auch durch andere sehr wirkungsvolle Lobbyarbeit in den Medien) wurde das Rauchen gefördert, weil man dem Verbraucher suggerierte, dass Rauchen nur Vorteile bringe: es entspannt und beruhigt, es schmeckt gut, es ist cool und es steigert dein Ansehen.

Natürlich alles vollkommener Unsinn. Rauchen lenkt möglicherweise von Problemen ab (das tut Alkohol auch), aber es beruhigt nicht, sondern führt zu Stressreaktionen des Körpers. Und dann noch die Entzugserscheinungen: der Körper reagiert auf Nikotinentzug wie bei einer Entzündung. Stress wird auch im großen Maße produziert - welcher Raucher kennt das nicht, wenn er mal keine Zigarette zur Hand hat und am liebsten die Tapeten von der Wand fressen würde?
Dass Rauchen gut schmeckt, ist eine Einbildung aller Raucher. Es gibt wenig Raucher, die zu der Erkenntnis gelangen, dass das Rauchen eigentlich eine sehr unappetitliche, widerliche und eklige Sache ist. Man lebt lieber mit der Einbildung, Zigarettenrauch würde gut schmecken und verteidigt diese Einbildung auch mit aller Kraft (vermutlich auch, um der Rechtfertigung aus dem Weg zu gehen, warum man denn überhaupt rauche, wenn es doch nicht schmeckt).
Jahrelang hat die Tabaklobby versucht, in Filmen, mit Werbeclips, mit Anzeigen und Plakaten, aber auch in der Politik, das Rauchen nicht nur als gesellschaftlich akzeptiert, sondern auch auch als gesellschaftlich angesehen zu verkaufen. Es wurden bewusst Raucher-Szenen in Filmen aufgezeichnet - meist waren die richtig coolen Protagonisten Raucher (bspw. Humphry Bogart in Casablanca) - um dem Verbraucher zu sagen: Raucher sind cool. Es wurden bewusst Politiker von der Tabaklobby unterstützt, damit diese in aller Öffentlichkeit rauchen (bspw. Helmut Schmidt oder Franklin D. Roosevelt) und auch einige Zeitungen (große wie kleine) stehen im Einfluss der Tabaklobby, weshalb dort dann auch die Anti-Raucher-Kampagnen schlechtgeredet werden und kritische Artikel, die sich gegen das Rauchen wenden, kurzerhand dort nicht erscheinen. Eine unabhängige Presse gibt es leider nur selten.

PS: Die meisten Raucher leiden in gewissem Maße unter dem Stockholm-Syndrom ;)
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Der Grabsteinschubser
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01.03.2010, 12:41
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Themenstarter

Beiträge: 85
#30 Ich glaube, du sprichst hier einen Punkt an, der den Nagel wirklich auf den Kopf trifft und einmal mehr zeigt, wo der Hund bei diesem Thema begraben ist. Rauchen wurde über Jahrzehnte hinweg sensibilisiert. Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig unglaubwürdig, wenn man sich jetzt hinstellt und auf einmal sagt, dass rauchen ein absolutes Nogo ist.

Lange Zeit galt es nun einmal als gute Manier und strahlte wohl nicht nur Coolness aus, sondern eben auch einen gewissen Reichtum. Wenn man sich alte Filme einmal genauer anschaut, merkt man doch recht schnell, dass es eigentlich die "Reichen und Schönen" waren, die zur Zigarette gegriffen haben. Genau diese Präsentation des Rauchens in den Medien hat doch erst dazu geführt, dass es in der breiten Gesellschaft populär gemacht wurde.

Wesentlich schlimmer finde ich aber, welche Rolle das Tabaksponsoring im Motorsport über Jahre hinweg eingenommen hat und da spielte es wohl nicht nur in der Formel 1, sondern auch im Moto GP eine wichtige Rolle. Wäre das Rauchen über die Jahre hinweg nicht so populär gemacht wurden, würden heute mit Sicherheit weniger Menschen zur Zigarette greifen.

Immerhin wird es doch gerade bei Jugendlichen noch immer als cool angesehen. Hier besteht doch eigentlich noch ein ganzes Stück weit Aufklärungsarbeit.
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