Browser+ Datenschutz+ Webbugs |
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#0
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26.08.2002, 21:31
Moderator
Beiträge: 6466 |
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26.08.2002, 21:31
Moderator
Themenstarter Beiträge: 6466 |
#2
Fazit:
Das Reichweiten-Feststellungsverfahren sollte durch die IVW so überarbeitet werden, daß nur absolut notwendige Daten erhoben werden, die ein grundlegende Reichweitenermittlung gestatten. Eine äußerst detaillierte Erforschung des Surf-Verhaltens ist ohne Sammlung personenbeziehbarer Daten schlicht nicht möglich. Für die Übergangszeit kann auf Nutzer-Seite (hauptsächlich durch den Systemadministrator) jedoch relativ leicht Abhilfe geschaffen werden: * Manipulation des DNS: Der lokale DNS-Server kann einen Wildcard-A-Record für *.ivwbox.de aufweisen, der auf 127.0.0.1 verweist. * Der Zugriff auf URLs der Form http://*.ivwbox.de/* können von Proxies oder Werbefiltern unterbunden werden. * Bei abgeschalteten Cookies und deaktiviertem JavaScript bekommt die IVW-Box nur wenig Daten (wie bisher) übermittelt. Aktuelle Version dieses Artikels [1]http://CERT.Uni-Stuttgart.DE/ticker/article.php?mid=641 Hinweis Die in diesem Text enthaltene Information wurde für die Mitglieder der Universität Stuttgart recherchiert und zusammengestellt. Die Universität Stuttgart übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte. Dieser Artikel darf ausschließlich in unveränderter Form und nur zusammen mit diesem Hinweis sowie dem folgenden Copyrightverweis veröffentlicht werden. Eine Veröffentlichung unter diesen Bedingungen an anderer Stelle ist ausdrücklich gestattet. Copyright © 2002 RUS-CERT, Universität Stuttgart, [2]http://CERT.Uni-Stuttgart.DE/ References 1. http://CERT.Uni-Stuttgart.DE/ticker/article.php?mid=641 2. http://CERT.Uni-Stuttgart.DE/ ---------------------------------------------------------------------- Weitere Nachrichten: http://CERT.Uni-Stuttgart.DE/ticker/ __________ Durchsuchen --> Aussuchen --> Untersuchen |
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28.08.2002, 18:56
Isnogod
zu Gast
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#3
vor einigen Minuten hab ich das ganze von It-secure-x.de im Newsletter ebenfalls gemailt bekommen.
hier natürlich zuerst gelesen Danke für die News! |
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29.08.2002, 01:16
ksjunkie
zu Gast
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#4
Der IVW-Webbug wird von der deutschen Version von Proxomitron problemlos gefiltert (http://www.buerschgens.de/Prox/).
Dort kümmert sich der Webbug-Filter um diese JavaScript Webbugs. Siehe auch: http://www.buerschgens.de/Prox/Forum/viewtopic.php?t=28&sid=08492fa71948cea784b851b096c5d44e Gruß |
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(2002-08-26 19:34:52.988163+02)
Quelle: http://www.ivw.de/news/pm16.html#2
Die Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern e.V. (IVW) veranlaßt Web-Browser beim Besuchen
zahlreicher Web-Angebote, überdurchschnittlich viel Information
preiszugeben.
Das alte Zählungsverfahren, welches im Laufe des Jahres 2001 ersetzt
wurde, übertrug die folgenden Daten an den Server des Betreibers des
Web-Angebots:
* die IP-Adresse des Benutzers
* die Browser-Version
* weitere Browser-Konfigurationsdetails wie die bevorzugte Sprache
* den URL für die besuchten Seite
Dazu kam ein sogenanntes IVW-Pixel zum Einsatz, ein kleines
transparentes GIF-Bild, daß vom Server so übertragen wird, daß keine
Zwischenspeicherung möglich ist. (Dieses Konstrukt ist auch unter dem
Namen web bug - Web-Wanze - bekannt.) Bei jedem Anzeigen der Seite
wird ein neuer Zugriff registriert, was schlecht mit dem Ziel zu
vereinen ist, Verbreitung im klassischen Sinne zu testen, also die
Anzahl der Besucher. Die Auswertung der IP-Adresse liefert
insbesondere bei Netzen, die hinter Proxies liegen, nur wenig
zusätzliche Daten. Auch ändert sich bei Dial-Up-Zugängen häufig die
IP-Adresse während des Besuches eines Web-Angebotes.
Das neue Verfahren
Beim neuen Verfahren wird in einem ersten Schritt daher beim Abruf des
IVW-Pixels ein Cookie gesetzt. Auch wenn der Cookie verfällt, wenn der
Browser beendet wird, würden bei einem Besuch eines IVW-erfaßten
Web-Angebotes nun folgende Daten übertragen (zu einer sogenannten
IVW-Box):
* die IP-Adresse des Benutzers
* die Browser-Version
* weitere Browser-Konfigurationsdetails wie die bevorzugte Sprache
* der URL der besuchten Seite
* die Information, ob der Nutzer das Angebot seit dem letzten
Neustart des Browsers bereits besucht hat
* über den Cookie bei einem weiteren Besuch der Seite: ein
Identifikationswert, der offenbar zeitbasiert ist, aber sehr
schnell inkrementiert wird
Nun lassen aber viele Benutzer aus Datenschutzerwägungen Cookies durch
ihren Browser generell ablehnen, oder Proxies filtern sie aus dem
HTTP-Strom heraus. Wohl aufgrund dieser Beobachtung findet sich in
IVW-erfaßten Web-Seiten häufig folgende Zeilen im HTML-Text (umbrochen
zur besseren Lesbarkeit):
<img SRC="/cgi-bin/ivw/CP/home/id=NA"
WIDTH="1" HEIGHT="1" ALIGN="right">
<script LANGUAGE="JavaScript">
<!--//
var IVW="http://Anbieter.ivwbox.de/cgi-bin/ivw/CP/home";
document.write("<IMG SRC=\""+IVW+"?r="
+ escape(document.referrer)
+ "\" WIDTH=\"1\" HEIGHT=\"1\" ALIGN=\"RIGHT\">");
//-->
</SCRIPT>
<noscript>
<img SRC="http://Anbieter.ivwbox.de/cgi-bin/ivw/CP/home"
WIDTH="1" HEIGHT="1" ALIGN="right">
</noscript>
Die ersten beiden Zeilen (mit dem <IMG>-Tag) sind wahrscheinlich ein
Überbleibsel der alten Meßmethode. Dieses IVW-Pixel setzt auch kein
Cookie. Mit dem JavaScript-Code in dem <SCRIPT>-Tag wird in den vom
Browser verarbeiteten HTML-Quelltext ein Verweis auf ein weiteres
IVW-Pixel eingefügt. Dabei wird aber dynamisch das sogenannte
referrer-Feld eingearbeitet. Dies enthält in der Regel den URL für die
vorher besuchten Seite (also der Seite, die den Nutzer auf das
IVW-erfaßte Angebot führte). Diese Information wird auch dann
preisgegeben, wenn der entsprechende HTTP-Header durch einen Proxy
gelöscht wird, um die Anonymität des Nutzers zu wahren. Schließlich
wird über den <noscript>-Tag eine Alternative bei ausgeschaltetem
JavaScript festgelegt, ein IVW-Pixel mit gesetztem Cookie.
(Neben den hier beschriebenen Mechanismen existiert noch ein weiterer,
bei dem der Client einen URL mit einer Pseudozufallszahl übermittelt.
Der Sinn dieser Maßnahme ist nicht völlig klar, da sich hierdurch auf
den ersten Blick keine weiteren Daten ermitteln lassen und das oben
beschriebene Verfahren weiterhin parallel dazu eingesetzt wird.)
Insgesamt werden also (falls JavaScript und Cookies aktiviert sind)
folgende Daten übertragen:
* die IP-Adresse des Benutzers
* die Browser-Version
* weitere Browser-Konfigurationsdetails wie die bevorzugte Sprache
* der URL für die IVW-erfaßte Seite
* der URL für die vorher besuchten Seite
* die Information, ob der Nutzer das Angebot seit dem letzten
Neustart des Browsers bereits besucht hat
* über den Cookie bei einem weiteren Besuch der Seite: ein
Identifikationswert, der offenbar zeitbasiert ist, aber sehr
schnell inkrementiert wird
Personenbeziehbare Daten
Von den übermittelten Daten sind nach der Legaldefinition des Begriffs
durch das BDSG und die LDSG folgende als personenbeziehbar anzusehen:
* die IP-Adresse des Benutzers
* der URL für die vorher besuchten Seite
* vermutlich der Cookie-Identifikationswert
Manche individuellen Arbeitsplatzrechner sind mit einer festen
IP-Adresse an das Internet angeschlossen, und häufig kann man über den
zugehörigen Rechnernamen die Person relativ sicher identifizieren. Die
vorher besuchte Seite kann im URL einen Account-Namen enthalten
(insbesondere wenn der Benutzer keine Cookies zuläßt), über den
ebenfalls auf die Person zurückgeschlossen werden kann. Der
Cookie-Identifikationswert wird anscheinend so schnell hochgezählt,
daß diese IDs nicht doppelt vergeben werden. Falls bei einem
vorherigen Besuch über einen anderen Mechanismus die Person zugeordnet
werden konnte, kann bei einem weiteren Besuch der
Cookie-Identifikationswert somit ein zweifelsfreies Wiedererkennen
ermöglichen.
Notwendigkeit der erhobenen Daten
Nach dem deutschen Datenschutzrecht ist nicht nur die Verarbeitung der
Daten kritisch einzustufen, sondern auch deren Erhebung. Nach § 3a
BDSG ist bereits auf die Erhebung unnötiger Daten zu verzichten, wo
dies möglich ist.
* Auf die Übermittlung von IP-Adressen kann schwerlich verzichten
werden, da dies durch das technische Verfahren bedingt ist. Auch
ist der Einsatz der IP-Adresse zur Erkennung eines neuen Besuchers
vermutlich kaum zu vermeiden, wenn man von der Cookie-Lösung
absieht.
* Die Übertragung des URLs für die unmittelbar zuvor besuchte Seite
bei jedem Besuch einer IVW-erfaßten Seite erscheint
unverhältnismäßig. Immerhin läßt sich damit theoretisch der Weg
eines Nutzer über mehre IVW-erfaßten Seiten hinweg nachvollziehen
und es können recht detaillierte Nutzungsprofile mit Verweildauern
etc. erstellt werden. (Bisher war dazu die Kooperation der
beteiligten Server-Betreiber nötig.) Der JavaScript-Code könnte
selbstständig auswerten, ob die vorherige Seite innerhalb
desselben Angebots liegt oder nicht und lediglich diese
Information übermitteln, was möglicherweise für die Absichten der
IVW ausreicht.
* Beim Identifizierungs-Cookie erscheint insbesondere das schnelle
Hochzählen des Zählers unnötig zu sein, da die primäre Funktion
auch bei Kollisionen wahrgenommen werden kann: Das Erkennen eines
weiteren Besuchs ist allein durch die Tatsache des mitgeschickten
Session-Cookies (unabhängig von seinem Wert) möglich. Man könnte
den Wert des Cookies lediglich jede Minute ändern. Bei
hochfrequentierten Seiten dürfte das ausreichen, um die
Rückverfolgung praktisch unmöglich zu machen. (Zur
Reichweitenermittlung in Analogie zu Printmedien reicht auch das
Zählen der Neubesucher pro Tag aus, allerdings fällt es sicherlich
schwer, auf die technisch mögliche, höchst detaillierte Auswertung
zu verzichten.)
Bei dem Vorliegen des Cookies kann unmittelbar nach der Übertragung
die IP-Adresse gelöscht werden, da sie für die Reichweitenermittlung
nicht mehr zwingend notwendig ist.
Über die Verarbeitung der Daten läßt sich wenig sagen; auch die
Betreiber von IVW-erfaßten Seiten besitzen über die Arbeitsweise der
IVW-Boxen keine Kenntnis. (Zum Schutz vor Manipulation sind diese
versiegelt, auch wenn sich natürlich leicht Schattenzugriffe erzeugen
lassen, die sich von legitimen nicht unterscheiden lassen,
insbesondere wenn das System in einem Netz steht, auf das der Anbieter
Zugriff hat.) Bei der Verarbeitung können Teile der erhobenen Daten
sicherlich sofort verworfen werden, allerdings ist durch die mangelnde
Transparenz völlig offen, was wirklich geschieht.
Bei den IVW-Teilnehmern ist die Datenschutzproblematik bekannt,
dennoch wird nicht von diesem Verfahren Abstand genommen. Häufig wird
darauf verwiesen, daß ein als kritisch bekannter Computerverlag
ebenfalls seit geraumer Zeit an dem IVW-Verfahren teilnimmt -- dieser
Verlag verzichtet aber gerade auf die oben beschriebene, besonders
kritische Form der referrer-Aufzeichnung, bei der die vorher besuchte
Seite erfaßt wird.
Kommentare & Kritik bitte an Autoren@Lists.CERT.Uni-Stuttgart.DE
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