Treiberinstallation - Netzwerkkarten unter Trustix

#0
22.04.2003, 14:01
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#1 Wollte mal wissen wie werden Treiber für Netzwerkkarten unter Trustix installiert. Meine vorhandene Karte wird nicht erkannt bzw. kann keine eigene IP zuordnen.

Danke schon im voraus...

Gruß TS7
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24.04.2003, 02:51
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#2 Trustix kenne ich nicht. Ist es eine Distribution?

Egal in jedem Falle werden ips unter linux immer gleich vergeben:

ifconfig <dev> address <ip> netmask <subnet>

also zb.

ifconfig eth0 address 192.168.0.1 netmask 255.255.255.0

Bei der Distri gibt es 'hoffentlich' auch noch config files wo man das festlegen kann.
Ob deine Netzwerkkarte erkannt wurde kannst du per 'dmesg | grep eth0' oder 'cat /var/log/messages | grep eth0' feststellen.
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24.04.2003, 02:54
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#3 Ah und Treiber werden bei Linux übrigens mit 'modprobe module' eingeladen man nennt das modul. *fg*
Sorry hab das genau andersrum verstanden ;)

Dein module verz. ist in /usr/lib/modules/'uname -r'/kernel/

Der name vom module hängt natürlich von der Netzwerkkarte ab.
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24.04.2003, 08:18
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#4 Hallo Xeper, Trustix ist eine reine textbasierte Linux-Serverdistribution.
Der einzigste nutzerfreundlichste Teil ist der MC, den man extra nachinstallieren muß, der Vorteil von Trustix ist der wenige Platz den das System braucht deshalb auch die fehlenden Treiber von verschiedener Hardware.
Ich danke dir für den Tipp und werde heute Abend mal versuchen einen Netztwerkkartentreiber zu installieren, glaube aber ohne erfolg .


Gruß TS7
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24.04.2003, 11:18
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#5 Ja ich bevorzuge auch die Shell aber hat Trustix einen guten Packetmanager wie Debian apt-get hat? oder Gentoo emerge? Damit meine ich nicht *deb (dpkg) oder *rpm (rpm) sondern einen richtigen Packetmanager halt.
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25.04.2003, 08:30
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#6 Hallo Xeber, ich kenne nur zB. rpm -iv MC.rpm, mache halt nur ein biss'l Linux bzw. bin am Anfang deshalb auch diese Schwierigkeiten mit der Treiberinstallation.

Aber alle Achtung das du dich mit 17 schon so auskennst!!!

Gruß TS7...
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25.04.2003, 23:31
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#7 Uhm ja danke ... nun also um dir ein bisschen die funktionsweise der mächtigen Packetmanager zu erklären: *rpm (redhat und kompatible) *deb (debian). Diese Formate sind zwar Packete aber rpm und dpkg installieren nur vorkompilierte oder sourcen das sind für mich _keine_ packetmanager. Viele Distributionen (wie SuSE, Redhat, Mandrake, Caldera, Corel) haben nur *rpm. Das klappt auch soweit ganz gut nur wenn man dann eine andere oder neuere Software in das System importieren will gibt es oft extreme Probleme wegen den Abhängigkeiten der libarys (Programmbiliotheken). Das Resultat ist das man sich nach *rpms für die Distribution tot sucht (rpms von anderen Distributionen nutzen ist schlecht) oder gleich auf *srpm (mit 'rpm --build *srpm zu installieren) oder einfach auf tarballs (*tar.gz) also dann gleich sourcen zurückgreift. Das Problem haben Distributionen wie Debian oder Gentoo nicht. Debian hat 3 Packetbäume _STABLE_, _TESTING_ und _UNSTABLE_. All diese Packete sind vorkompiliert und können mit 'apt-get packet' sehr leicht installiert werden. Da ist dann auch kein suchen notwendig. Gentoo benutzt einen BSD ähnlichen Packetbaum wo man Packete per 'emerge packet' einbindet. Dabei werden alle Abhängigkeiten mit installiert einziger Unterschied ist das bei Gentoo nur auf sourcen zurückgegriffen wird und dabei noch kompiliert wird das passiert aber auch komplett automatisch. NetBSD ist wohl auch ein Beispiel dafür wie man es am besten macht. Dort werden die packet sourcen per cvs geladen und diese packetsourcen sind eigentlich nur mehr ein Inhaltsverzeichnis, man kann zb. in /usr/pkgsrc/editors/mc gehen und 'make install' tippen. Dabei läd NetBSD alle Abhängigkeiten und kompiliert dieses Programm weil alles von NetBSD kommt gibt es auch keine Abhängigkeitsprobleme.

Aber nun möchte ich dir noch eben als beispiel einen Weg zeigen wie ich einen Treiber bei Linux einbinden würde dabei ist die Distribution diesmal völlig unwichtig. So nehmen wir mal an ich möchte eine Realtek Karte in meinem PC einbauen.

Zuerst installiere ich die karte und boote das System. Dort logge ich mich als root ein.
Ein blick in die ifconfig per 'ifconfig eth0' sagt mir ob die NIC erkannt wurde. Dabei ist eth0 hier die erste NIC, falls es sich um eine weitere bzw. eine zweite NIC handelt versuch es einfach mit eth1. Gibt es das device ist alles schön und gut gibt es das device nicht suche ich mir das passende module. Die kernel module finde ich unter '/lib/modules/<kernel>/kernel/'. Dabei ist '<kernel>' durch die kernel release nummer zu ersätzen die wir mit 'uname -r' einfach herausfinden können. 'uname -r' gibt bei mir zb. '2.4.21-rc1' zurück. Sind wir einmal in unserem module dir. gehen wir in die unterverzeichnisse drivers und dann in net. Dor sollten verschiedene *.o dateien zu finden sein. Für meine Realtek karte wäre das module '8139too.o' richtig. module kann ich am besten mit 'modprobe <module>' einladen dabei spielt es keine Rolle in welchem Verzeichnis ich bin. Ich gebe also 'modprobe 8139too' ein. (ohne Dateierweiterung). Falls alles glatt läuft sollte überhaupt keine Ausgabe kommen. Mit 'lsmod' kann ich überprüfen ob das Module geladen wurde oder welche Module überhaupt geladen sind. Kenne ich den Module Namen nicht hilft nur ausprobieren, aber keine Angst dabei kann ncihts schlimmes passieren - nicht wenn man mit 'modprobe' arbeitet. Also nehmen wir mal an das alles Glatt gelaufen ist dann kann ich 'ifconfig eth0' eingeben und voila! die Karte ist genau da wo sie sein sollte. Als nächstes sollte ich ihr eine Addresse zu weißen was ich mit 'ifconfig eth0 add address 192.168.1.1 netmask 255.255.255.0' mache dabei kann die ip natürlich varieren und mit ihr auch (normalerweise) die subnetmask. Habe ich dies geschaft kan nich noch mal per 'ifconfig eth0' dies überprüfen oder ich pinge einfach eine Maschine im lan an: 'ping -c 1 192.168.1.254' dabei überstimmt -c 1 das nur einmal gepingt wird. Das sollte höchst warscheinlich erfolgreich sein wenn wir schon soweit gekommen sind. Habe ich nun einen gateway/router im lan der NAT beherscht kann ich auch eine 'default route' definieren per 'route add default gw 192.168.1.254' die ip ist natürlich bei dir evntl. anders. Nun sollte ich noch in der '/etc/resolv.conf' meine Namenserver (DNS) eingeben. Entweder wir haben welche im lan oder wir benutzen die vom Provider. Syntax ist 'nameserver 192.168.1.254' zb. Sobald wir diese datei abgespeichert haben und die route steht sollten wir in der lage sein zb. 'ping -c 1 www.google.de' auszuführen. So dies nun als kleiner Crash kurs ;) Vielleicht hilft es dir ja. Falls du nicht weißt wie das zuständige module für deine NIC heißt uhm normalerweise werden die module nach den chipsätzen benannt. Entweder du fragst Leute die Ahnung haben oder probierst aus. Beides ist okay nun sollte (was ich nicht hoffe) gar keine Unterstüzung für deine NIC geben dann bleibt dir nichts andere übrig als den Kernel neu zu kompilieren. Aber soweit möchte ich nicht gehen das würde den Rahmen sprengen probier erstmal genau das hier aus was ich beschrieben hab.

MFG

Georg Bege
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12.05.2003, 10:39
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#8 Hi Xeper,

danke für deine Doku.
Habe mich nun doch für Mandrake 8.1 entschieden und die Netzwerkkarte wurde nach eineigem suchen in der Treiberliste zwar nicht unter Unex sondern Realtek... gefunden und funktioniert.
Ich werde deine Anleitung sichern wenn ich mich dann wieder mit Trustix secure und den Treiberproblemen beschäftige, denn mich reizt der wenige Platz den das Betriebssystem braucht.

Gruß TS7....
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13.05.2003, 12:29
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#9 Ja ich hab auch mit desktop distris {redhat,suse,mandrake && co} angefangen. Das sollte man auch sons gibs zuviel frust und Probleme. Allerdings wird dich das etwas einschränken. Was ein Unix User wohl am meisten liebt ist die Freiheit die du durch Systeme wie Debian, Gentoo oder NetBSD hast. Du hast halt die komplette Kontrolle über dein System. Auch wenn du vielleicht nicht direkt erkennen magst was so gut daran ist nur mit eine Shell zu arbeiten auch wenns eigentlich bunter geht ;)
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14.05.2003, 22:05
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#10 Hi Xeper,
du hast recht, ich habe ohne die shell schon einige Erfolge gehabt, wie zum Beispiel eine zweite Festplatte mit genügend Speicherplatz als Home Verzeichnis der clients einzubinden oder meinen Samba Server als gemeinschaftliche Schnittstelle zum Internet zu konfigurieren (dhcp und so) "konfigurieren zu lassen" weil, keine shell. Aber es wird schon noch... .

mfg TS7...
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15.05.2003, 00:23
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#11 @TS7

Glaub mir man kann sich wirklich den ganzen Tag drüber streiten was nun besser ist ... darüber gab es zu linux && ipcop auch schon heftige Diskussionen hier. Aber wenn du mehr mit der Shell arbeitest und das Grundsystem von Unix kennen lernst wirst du merken das wirklich nichts dem zufall überlassen ist. Es ist nicht nur extrem Stabil auch ist nichts dem Zufall überlassen. Es gibt keine Programme die massiv wie ie bei windows im System intigriert sind und wenn du Distributionen wie Gentoo oder NetBSD nutzt wirst du merken das die Installation sich nur auf das Basis System beschränkt, dies wird dir letztendlich zu mehr Freiheit verhelfen. Bei Windows oder Distributionen die in den Desktop Bereich ziehen wollen wirst du merken das es Softwareansammlungen gibt die du gar nicht kennst oder die unerkannt bleiben. Dies vergeudet Platz und beeinträchtigt die Systemstabilität. Bei Gentoo, Debian oder NetBSD wird niemand eine Entscheidung für dich fällen. Du allein wirst dein System komplett aufbauen und dann weißt du auch was in deinem Rechner steckt. Du hast auch eine massige Auswahl an Window Managern (Desktops) usw. Jemand der aussagt das Linux oder BSD als Desktop Systeme nicht geignet sind kann einfach damit nicht umgehn und hat sich auch keine mühe gegeben. Irgendwann wird es dir dann auch leichter fallen mit der Shell zu arbeiten weil sie nicht nur die Kommandostruktur eines jeden Unix System ist sondern weil es auch die einzige Möglichkeit ist 'Unix' zu lernen falls du willst. Es wird dann auch selbst verständlich werden, alles andere ist nur 'bunti-clicki'.
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