Kann man WLAN-Knacker ermitteln?

#0
22.09.2010, 16:43
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#1 Hallo zusammen,

kurz zum Sachverhalt: Wir bekamen vor ein paar Wochen Post von einem Abmahnanwalt. Angeblich hätten wir einen Film hoch- oder heruntergeladen (Filesharing) und damit gegen das Urheberrecht verstoßen.

Der Gag an der Sache war nur, dass wir nicht zu Hause waren und mit Sicherheit das betreffende Filmchen je im Leben weder hoch- noch runter- noch quergeladen hätten.

Also muss jemand unseren Anschluss geknackt haben: Wir haben einen WLAN-Anschluss und einen normalen PC Anschluss (nennt man das LAN?). Sorry, bin totaler Laie, kann es leider nicht anders ausdrücken.

Der PC war mit Kaspersky geschützt. Den WLAN-Anschluss benutzen wir nicht, hatten ihn über den Router aber mit einem individuellen Passwort geschützt. Wir vermuten, dass das WLAN-Passwort von einem Nachbarn geknackt wurden (haben da auch schon einen konkreten Verdacht).

Die Sache hat uns eine Menge Geld gekostet, was uns unglaublich wurmt, weil wir eigentlich alles getan haben, um uns entsprechend den Gesetzen zu schützen.

Frage: Weiß jemand hier, wie man das Hacken nachweisen kann bzw. wie man die IP-Adresse des WLAN-Knackers feststellen kann?

Danke schon einmal für Antworten.
Dieser Beitrag wurde am 22.09.2010 um 16:51 Uhr von Wuschelkopf editiert.
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22.09.2010, 18:28
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#2 Meines Wissens sollte das für euch gut ausgehen, wenn ihr beweisen könnt, dass ihr nicht zugegen wart und euer Anschluss gesichert ist. Ich meine, da vor kurzem in der c´t von einem entsprechenden Urteil gelesen zu haben.

Zitat

Frage: Weiß jemand hier, wie man das Hacken nachweisen kann bzw. wie man die IP-Adresse des WLAN-Knackers feststellen kann?
Hmm, in vielen Routern werden die MAC- Adressen der Netzwerkkarten gespeichert. Man müsste also die eigenen MACs mit der Liste vergleichen um zumindest sehen zu können, das ein nicht zu euch gehöriges Gerät in eurem Netzwerk war. Da du aber nicht nachweisen kannst, wem den die Netzwerkkarte gehört bringt dich das vermutlich nicht weiter. Die IP noch weniger, da der "Angreifer" vermutlich einfach eine interne IP per DHCP bekommen hat.
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22.09.2010, 19:21
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#3

Zitat

HeVTiG postete
Meines Wissens sollte das für euch gut ausgehen, wenn ihr beweisen könnt, dass ihr nicht zugegen wart und euer Anschluss gesichert ist. Ich meine, da vor kurzem in der c´t von einem entsprechenden Urteil gelesen zu haben.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/WLAN-Urteil-BGH-verlangt-marktuebliche-Sicherung-von-WLANs-Update-1014360.html

Zitat

Die Sache hat uns eine Menge Geld gekostet
Die Kosten für eine einzelne (erste) Abmahnung sind aber eigentlich auf 100 € gedeckelt (AG Frankfurt a.M. 20 C 2353/09-75).
http://www.ferner-alsdorf.de/2010/04/filesharing-abmahnung-kostendeckelung-auf-100-euro/wettbewerbsrecht/strafrecht/rechtsanwalt/verkehrsrecht/
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23.09.2010, 08:38
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#4 Ich hab da mal n heißen Tippo!:

Das erste was ich machen würde wäre ein:

SOCIAL ENVIRONMENT PROFILING !


gemeint damit ist:

Wer könnte in den Besitz des Netzwerkschlüssels gekommen sein? Freunde? Bekannte? Eigene Kinder(man sollte auch diesen punkt nicht unterschätzen)?
Eine andere Person erlangte "Gastzugang" durch mich und der Schlüssel wurde automatisch gespeichert --> "Eindringen" immer möglich...!!!

Wenn man dies profiled und ausschließen kann dann muss man hier weiter machen:

Welcher meiner Nachbarn könnte? hätte die Skills? gab ich ihm Absichten dazu? Reicht mein WLAN-Netz überhaupt bis zum Nachbarn?


PROFILING SOLLTE IMMER DER ERSTE SCHRITT SEIN - in solchen Situationen!!!

wenn man sich dann ein BIGPICTURE erahnt hat sollte man, wie ich schon an einer CCC-LIVE-TALK Sendung erfahren durfte, REDEN und zwar auf einer vernünftigen sozialen Basis.

fyi
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23.09.2010, 09:23
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#5 Ist die Sache nicht schon gelaufen wenn ihr dem Abmahnanwalt bereits Geld in den Rachen geworfen habt? Glaubt ihr das Geld von einem Nachbarn etc. einklagen zu können, falls ihr einen "Beweis" findet?
Ich hätte an eurer Stelle den Vorwurf abgestritten und gar nichts gezahlt.
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23.09.2010, 09:36
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#6 hier noch n tippo...


die seite dürften ja viele schon kennen:

http://www.gulli.com/internet/filesharing/rechtslage-d/abmahnung

und

http://www.gulli.com/internet/filesharing/rechtslage-d/zivilrechtliche-seite

sehr informativ ...
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23.09.2010, 10:08
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#7 Hallo und erst einmal vielen Dank an alle Antworter.

Also: Ja, die Sache ist für uns bereits gelaufen. In der Realität ist es mit den Abmahnungen nicht so einfach, wie das bei Heise oder in anderen Foren dargestellt wird:

Natürlich haben wir die Sache abgestritten und konnten sogar beweisen, dass wir nicht zu Hause waren. Den Abmahnanwalt hat das aber nicht die Bohne interessiert.

Wir haben uns dann bei einem Fachanwalt informiert, wie die Rechtslage ist: Tatsächlich ist es so, dass es Banane ist, ob man das nachweislich nicht begangen hat oder nicht. Man muss notfalls vor Gericht nachweisen können, dass man seinen PC/ sein Netz der entsprechenden Gesetzeslage gemäß gesichert hat. Und was das bedeutet, ist momentan nicht klar definiert!

Dem einen Richter reicht es, wenn man ein Passwort eingerichtet hat, der andere Richter will vielleicht, dass dieses Passwort alle 3 Wochen erneuert wurde. Im Zweifelsfall ist es dann so, dass man vor Gericht den Kürzeren zieht und nicht nur die Kosten für den Abmahnfuzzi zu tragen hat, sondern auch die eigenen Gerichts- und Anwaltskosten. Und die gehen dann meist in die Tausende.

Wer Bock auf so ein Gerichtsverfahren hat und es sich leisten kann.....ich jedenfalls nicht.

Dazu kommt ja auch, dass bei einem Verfahren dann der PC und ggf. der Router konfisziert wird und von Experten untersucht wird, wie denn die Sicherung zum Zeitpunkt der "Tat" war. Das kann entsprechend dauern.

Auch mit der Deckelung auf 100 Euro ist es nicht so einfach. Das gilt nicht für alle Fälle. Ist etwas kompliziert. Mein Anwalt hat es uns erklärt und wir haben sogar nochmal eine zweite fachliche Beratung eingeholt. Stimmt leider.

Freunde oder Familienmitglieder kommen an unseren PC-Anschluss nicht heran. Im fraglichen Zeitraum war wie gesagt auch gar keiner zu Hause.

Wir vermuten einen Nachbarn als Täter, der als echter PC-Freak bekannt ist. Der wohnt im WLAN-Umfeld und hat mit dem Nachbarn neben uns mächtig Ärger. Wir nehmen an, dass er unseren Anschluss quasi als "Rache" und "aus Versehen" geknackt hat, weil er vermutlich dachte, das wäre der Anschluss unseres Nachbarn.

Es geht uns nicht in erster Linie um die Kohle, sondern darum, dass er eine Straftat begangen hat für die er zur Verantwortung gezogen werden muss. So ein Hack ist kein Spaß. Er hat uns damit erheblichen Schaden zugefügt - von dem Nervenkrieg mit den Anwälten mal ganz abgesehen.

Wir würden ihn anzeigen, damit er das für die Zukunft mal merkt, dass sowas kein Kavaliersdelikt ist.

So, das also in aller Ausführlichkeit. Wenn noch jemand Ideen hat, wie man so einen WLAN-Knacker ermitteln kann, immer her damit.
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23.09.2010, 10:14
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#8

Zitat

Hmm, in vielen Routern werden die MAC- Adressen der Netzwerkkarten gespeichert. Man müsste also die eigenen MACs mit der Liste vergleichen um zumindest sehen zu können, das ein nicht zu euch gehöriges Gerät in eurem Netzwerk war. Da du aber nicht nachweisen kannst, wem den die Netzwerkkarte gehört bringt dich das vermutlich nicht weiter. Die IP noch weniger, da der "Angreifer" vermutlich einfach eine interne IP per DHCP bekommen hat.
Kannst Du mir erklären, was ein MAC ist und wie ich mein MAC ermitteln kann?
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23.09.2010, 10:35
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#9 Ich denke einen guten Einstieg in die THEMATIK MAC-ADRESSE kann dir dieses Video:

http://www.sempervideo.de/?tag=mac-adresse

von sempervideo geben. Interessant dabei sind die ersten paar Minuten.
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23.09.2010, 10:56
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#10

Zitat

MAC-Adresse
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die MAC-Adresse (Media-Access-Control-Adresse) ist die Hardware-Adresse jedes einzelnen Netzwerkadapters, die zur eindeutigen Identifizierung des Geräts in einem Rechnernetz dient. Bei Apple wird sie auch Ethernet-ID, Airport-ID oder Wi-Fi-Adresse genannt, bei Microsoft Physikalische Adresse.
Ich will dich da nicht auf die falschen Fährte bringen... mit der MAC wirst du vermutlich nicht viel anfangen können, da du nicht überprüfen kannst, ob es sich bei der MAC um die physikalische Adresse eines Gerätes deines Nachbarn handelt. Ansonsten gibt es bei manchen Routern jedenfalls eine Übersicht der "bekannten Geräte".
z.B. in der Fritzbox unter "Einstellungen" => "System" => "Netzwerk" (dann in das jeweilige Objekt"
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23.09.2010, 11:34
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#11 MEINE MEINUNG:

Du kommst auf Technischer Ebene NICHT weiter!

Versuche lieber ein sicheres Profiling deines Nachbars zu erstellen.....

und auf der Menschlichen Ebene dies zu regeln...


(Ich weis nicht ob das jetzt zu weit geht aber...)

Erstell doch mal n kleines (nicht zu persönliches) Profil
deines Nachbars und poste das - damit wäre die
Nachvollziehbarkeit dieses Falls gesichert.

Es sollen einfach nur deine Behauptungen deiner Verdächtigung stützen...
__________
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23.09.2010, 13:54
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#12

Zitat

Versuche lieber ein sicheres Profiling deines Nachbars zu erstellen.....

und auf der Menschlichen Ebene dies zu regeln...


(Ich weis nicht ob das jetzt zu weit geht aber...)

Erstell doch mal n kleines (nicht zu persönliches) Profil
deines Nachbars und poste das - damit wäre die
Nachvollziehbarkeit dieses Falls gesichert.

Es sollen einfach nur deine Behauptungen deiner Verdächtigung stützen...
Mmhh, ja, sieht so aus, als wenn ich technisch nix machen kann. Das ist wirklich frustrierend, zumal wir im Prinzip jetzt nur darauf hoffen können, dass "Wer-auch-immer" sowas nicht wieder macht, damit wir nicht wieder die Zahldeppen sind.

Wir haben unseren WLAN-Anschluss jetzt zur Sicherheit komplett deaktiviert.

Wegen des Profiling: Also ich bin keine Psychologin und kann unseren Nachbarn nicht einschätzen. Er ist halt der Typ, der sich nie mit jemandem unterhält und nicht mal grüßt, wenn wir ihn grüßen. Der eilt immer nur mit gesenktem Haupt an uns vorbei.

Deshalb gehe ich auch mal nicht davon aus, dass er sagt (sollte er es wirklich gewesen sein): "Hey, ja mensch, das war ich. Och, ihr habt wegen mir kräftig zahlen müssen? Mensch, das tut mir aber leid. Wollte ich natürlich nicht..." ;-)

Wie gesagt: Ist auch nur eine Vermutung. Kann genauso gut sein, dass einer vor unserem Haus geparkt hat und sich dann eingehackt hat. Gerade deshalb wollte ich ja wissen, ob man den WLAN-Knacker technisch ermitteln kann, weil ich nicht einfach offiziell jemanden beschuldigen kann.

Übrigens:
Weil ja immer noch viele Leute der Meinung sind, dass bei Abmahnungen im Prinzip nix mehr passieren kann, wegen der "100 Euro Kostendeckelung", der mag bitte mal bei Google die Wörter "ferner alsdorf kostendeckelung" eingeben. Da wird dann recht gut erklärt, weshalb das eben sehr häufig nicht anwendbar ist.

Danke nochmals für Eure Hilfe.
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23.09.2010, 16:10
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#13 Deswegen habe ich den Ferner-Alsdorf-Link auch oben reingestellt ;)

Technisch ermitteln kannst Du ihn maximal, wenn Du ihn auf frischer Tat ertappst.

@Infojunge
Gulli ist zwar oftmals eine sehr interessante Quelle für Nachrichten, aber grundsätzlich unseriös. (Allerdings wird ja auch im so genannten "Qualitätsjournalismus" des Öfteren die BILD referenziert -.-)
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23.09.2010, 16:57
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#14 Also wenn du jetzt Gulli mit Bild gleichsetzt gehört dir aber hier ne exception zwischen deine Synapsen geknallt......

wenn du die autoren kennen würdest....... dann würdest du nich so reden....

... hier appropo synapsen... kennste Synapsenkitzler - Frazy ... highfield 2010 --> lol
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23.09.2010, 17:34
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#15

Zitat

infojunge postete
wenn du die autoren kennen würdest.......
Soweit ich weiß, ist einer der Betreiber aus einem rechtlich nicht ganz einwandfreien Wirtschaftsbereich. Valentin Fritzmann. Oder ist der inzwischen wieder da raus?
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