Funktionsweise und Gefahren von RFID Chips

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01.02.2009, 13:02
Klaan
zu Gast
#1 Referat von Klaan

RFID - ein Begriff der Wirtschaft, Logistik, das Internet mit seinem bliebten e-commerce und den gläsernen Kunden gemeinsam auf eine Plattform bringt, ist heute in aller Munde.
Dabei reicht die eigentliche Erfindung dieses denkbar einfachen Systems schon bis ins Jahr 1948 zurück. Harry Stockmann war damals der Mann der Stunde und Erfinder der Funktechnologie. Doch erst in den 60er Jahren wurde diese, damals noch sehr theoretische Technologie, in der Wirklichkeit erprobt und umgesetzt. Man verwendete den ersten 1-Bit-Transponder speziell zur Produktsicherung.

Doch was ist RFID eigentlich wirklich?
Nun, RFID steht genau genommen für eine radiofrequenzgesteuerte Identifikation und wird immer dann eingesetzt, wenn Personen oder Objekte automatisch identifiziert oder auch überwacht werden sollen.
Dabei kennen die meisten Menschen dieses System bereits bei von Wegfahrsperre ihres Autos, bei Zugangskontrollen – etwa auf am Flughafen, Mautsystemen oder anderen Verfahren der Fälschungssicherheit. Speziell in diesem Fall ist das wohl jüngste und prominenteste Beispiel der seit November 2005 ausgegebene ePass. Hier werden auf einem ganz speziellen und eigens dafür entwickelten Chip ein digitales Passbild sowie die Fingerabdrücke des Passinhabers abgelegt.
Allerdings kennt die moderne Identifikationstechnik jeder Verbraucher bereits auch schon vom guten alten Barcode.
RFID bietet gegenüber diesem herkömmlichen System allerdings einige zusätzliche und weiterreichendere Vorteile. Hierzu zählen zum Beispiel die Wiederbeschreibbarkeit des Chips, ein sichtkontaktloses Lesen und Schreiben, eine hohe Speicherkapazität sowie hohe Lese- und Schreibraten, eine Pulkerfassung - also eine gleichzeitige Identifikation mehrerer Objekte - und verschiedene Zusatzfunktionen wie etwa Sensorik, Verschlüsselung und Sicherung.
Der Begriff Transponder hat seinen Ursprung übrigens in den Worten „transmit“ und „response“. Dieses System besteht damit aus nur zwei Komponenten – eben dem Transponder und einem Erfassungsgerät zum Lesen und Schreiben der empfangenen Daten.
Dieser so genannte Transponder ist mit einem Chip ausgerüstet, auf dem alle benötigten Daten und Informationen gespeichert werden können. Dies geschieht mittels einer Antenne, welche die Kommunikation mit dem Kontrollmodul und dem Lesegerät steuert. Über ein EDV-System stehen nun alle Informationen des Transponders zur Auswertung zur Verfügung und kommen unter anderem häufig in Warenwirtschaftssystemen zum Einsatz.
Die Funktionsweise von RFID-Systemen ist eigentlich denkbar simpel und einfach. Hierbei wird der Transponder über eine entsprechende Frequenz vom Lesegerät „angesprochen“ und sendet ausgelesene Daten an diesen Tag, der diese speicherten Informationen nun anschließend an das Lesegerät zurücksendet.

In der Verfahrensweise von RFID-Systemen unterscheidet man zusätzlich zwischen zwei Arten von Transpondern oder Tags, nämlich dem aktiven und dem passiven Transponder. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, hat der aktive Tag eine eigene Batterie oder Energiequelle zum Datenaustausch und deren Speicherung. Der passive Tag oder Transponder bezieht seine Energie lediglich aus den Funkwellen, was man induktive Kopplung nennt.
Heute finden diese radiofrequenzgesteuerten Systeme in der alltäglichen Praxis eine breite Anwendung. Man kann damit beispielsweise verschiedenste Transportbehälter identifizieren, Dokumente auf ihre Echtheit prüfen, Rückrufaktionen steuern, sie im Wartungs- und Lagermanagement einsetzen, zur Diebstahlsicherung oder Zugangskontrolle und natürlich auch zur Routenverfolgung einsetzen. Deshalb ist dieses System natürlich auch ausgezeichnet zur kontinuierlichen Überwachung und Containerverfolgung bei kritischen Gütern, also etwa Tiefkühlwaren geeignet.
Auch der Handel sieht den speziellen und gezielten Einsatz von RFID als sehr nutzbringend an, denn hier können beispielsweise die so genannten „Warenströme“ besser und damit auch kostengünstiger gesteuert werden.
Einen ebenso effizienten und nützlichen Einsatz findet diese Technologie auch in der Medizin, etwa in der Krankenhauslogistik, der Ver- und Entsorgung sowie der Personen- und Produktidentifizierung oder der Bettensteuerung.
Allerdings ist zur länderübergreifenden Anwendung, besonders im Rahmen der wirtschaftlichen Globalisierung, ein einheitlicher Standard auf internationaler Ebene eine überaus wichtige Grundvoraussetzung.
Zum anderen sind natürlich auch der Datenschutz und die damit verbundene Datensicherheit ein sehr ernst zu nehmender Aspekt. In diesem Punkt bieten RFID-Systeme wegen der relativ einfachen Möglichkeit des Missbrauchs ein besonderes hohes Gefahrenpotential. Hier könnte das Auslesen der gespeicherten Daten zum Beispiel zur Herstellung von Transpondern mit identischer Identifikationsnummer genutzt werden oder zum Abhören und Stören der Luftschnittstelle. Derartige Störungen können hier nicht nur wichtige und brisante Abläufe und Prozesse unterbrechen, sondern damit auch erhebliche Kosten verursachen.

Heute ist natürlich auch bekannt – das sichtkontaktlose Auslesen von Daten ermöglicht ebenfalls das unbemerkte Aufzeichnen von Kundendaten und kann zur Erstellung von so genannten Kundenprofilen genutzt werden. Hier wird natürlich nun die Frage nach dem Verbraucherschutz laut.
Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Verkäufer nicht belastet werden sollte und deshalb Vorbehalte der Bürger ernst genommen werden sollten. Der Kunde und Verbraucher sollte im Gegenzug also unbedingt über den Einsatz eines FRID-Systems im Unternehmen informiert werden.
In diesem nicht unerheblichen Punkt ist natürlich auch der Gesetzgeber gefragt, der einen akzeptablen Rechtsrahmen für diese Technologie zum Schutz der unantastbaren Privatsphäre seiner Bürger schaffen muss.
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