schöner Beitrag > Jugend heute: PC-Spiele vs Lagerfeuer

#0
19.11.2007, 19:40
Member
Avatar Camille

Beiträge: 146
#1 ich bin mal so frech und kopiere Euch den Artikel hier rein:

Zitat

Wir verlieren unsere Kindheit
Erziehung: PC-Spiele statt Lagerfeuer mit Gänsehaut- muß das sein?

Von Christian-A. Thiel

Erinnern Sie sich noch? Warum wohl haben wir als Kinder so gern Karl May, Stevenson und Defoe gelesen? Weil wir ihre Abenteuer nachspielen konnten! Wir pirschten als Indianerhäuptling durchs Unterholz, suchten Piratenschätze und landeten auf einsamen Inseln. Wir kannten Sternbilder, Igelspuren und Bucheckern. Noch heute erzeugt der Gedanke an das erste Lagerfeuer eine Gänsehaut.

Solche Gedanken mögen einem Beobachter am Sonnabend beim Filmfest Hamburg kommen, wenn der Streifen "Inselkind" gezeigt wird. Eine Dokumentation, die drei Kinder in ihrem Alltag auf einer Hallig begleitet. Eine Kindheit ohne Hochhäuser, ohne Autobahnen und die ganze moderne Glitzerwelt. Eine Kindheit, wie sie unsere Kinder in der Großstadt zu verlieren drohen.

Die kindliche Welt besteht eben nicht virtuell aus Bits und Bytes, sondern aus Äpfelklauen in Nachbars Garten, aus Cowboyspielen und Verstecken. Forscher glauben, dass Kinder so besser lernen als am modernsten Computer.

Christian Morgenstern sagte: "Ich lebe immer noch vom Sonnenschein meiner Kindheit." Aber wer weiß heute noch, was ein "Tüdelband" ist? Wer weiß, wie man sich aus Ästen eine Höhle baut? Wer geht noch mit einer selbst geschnitzten Lanze auf Drachenjagd? Ganz ohne Mausklick! Die Zeit ging irgendwie langsamer. Wir waren draußen und hatten halt zu Hause zu sein, wenn das Abendessen auf dem Tisch stand.

Heute melden Eltern ihre Kinder schon kurz nach der Geburt im Kursus für angewandte Physik an, damit sie ja zur nächsten Elite gehören. Der Kinderalltag ist zwischen Geigenunterricht, Handballtraining und PC-Spielen verplant, die lieben Kleinen sind per Handy jederzeit erreichbar. Wir saßen nur mit Freunden vor dem Fernseher, wenn Deutschland um die WM spielte. Heute hat jedes Kind eine eigene Flimmerkiste.

Klar, die Zeiten haben sich geändert. Die klassische Familie ist eine Minderheit. Manche Mutter muss allein einen "erfolgreichen, kleinen Familienbetrieb" führen.

Trotzdem: Es gibt Waldkindergärten, Abenteuerspielplätze und Elterninitiativen, die den Sprösslingen ihre Kindheit erhalten wollen. Denn die Neugier der Kinder ist der Wissensdurst nach Erkenntnis - wusste schon vor 300 Jahren der Philosoph John Locke.
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/27/798969.html
und spare mir das kommentieren ;)

LG Camille
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Mach es wie die Sonnenuhr,
zähl´ die heit´ren Stunden nur.
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19.11.2007, 20:25
Moderator
Avatar joschi

Beiträge: 6466
#2 Es ist Dir wichtig genug, das zu posten und magst es nicht kommentieren !?

Na gut ;)

Ich stimme dem Text zu- auch wenn es teilweise etwas nach einer Form von idealisierter Kindheit klingt.
Aber mir scheint, dass der Trend tatsächlich da ist, die kleinen Käfer neben dem Schulalltag zu kleinen Ferraris hinzubiegen. Nicht nur Pisa hat das mit gefördert, auch die Angst der Eltern, dass ihr Kind später mal mit schlechten Chancen auf Arbeit und Brot da steht- und das in einer Gesellschaft, in welcher ide sozialen Sicherungssystem zuhnemend ausgedünnt werden.
Mh. das war kurz und knapp ;).

Ich behaupte mal dreist, dass allein mit einem intelligenteren Schulsystem und mit einem Mehr an gut ausgebildeten Lehrern die Kleinen und Heranwachsenden die Bildung bekommen könnten, die sie brauchen und nebenbei genügend Zeit für freies und kreatives Entdecken der Umwelt bleibt.
Wobei dies ohne weiteres auch Teil des Schulunterrichts sein kann.

Der ganze technische KrimsKrams gehört heute zur Umwelt wie der Apfelbaum, und auch die Bits&Bytes gilt es zu entdecken, wenn es einen juckt.
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