Fachinformatiker Beruf Informationen

#0
02.05.2005, 16:11
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Beiträge: 3
#1 Hi,
ich hörte das hier im Forum der ein oder andere Fachinformatiker ist. Ich interessiere mich für diesen Beruf, und informiere mich zur Zeit darüber. Jetzt wüsste ich gerne mal ein paar Links dazu, und wie die Chancen sind eine Ausbildung und nacher eine Stelle zu bekommen sind. Ich bin in der 9. Klasse an einer Realschule.

Zit
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02.05.2005, 16:27
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Beiträge: 669
#2 Zunächst einmal wäre eine wichtige Überlegung die du anstellen musst:

Willst du Anwendungsentwickler oder Systemintegrant werden, diese beiden Fachrichtungen entscheiden sich teilweise enorm.
Der Anwendungsentwickler, spezialisiert sich wie der Name schon sagt auf's programmieren und die Entwicklung bzw. Pflege von Software
Der Systemintegrant, ist mehr für die Hardware und Netzwerkpflege zuständig.

Genauere Beschreibungen zu beiden Ausbildungen solltest du vom Arbeitsamt bekommen können.


Ich persönlich bin zur Zeit Auszubildende Fachinformatikerin (Systemintegration) im ersten Lehrjahr. Und naja, ich denke zur Zeit sieht es überall sehr hart mit den Karrierechancen aus. Der Betrieb in dem ich arbeite (Verzeihung: ausgebildet werde) spürt das oft in voller Härte, da er relativ klein/mittelständisch ist.
Es wird knapp kalkuliert und wenn mal ein paar Aufträge ausbleiben sieht es teilweise ziemlich eng aus.

Wenn du dagegen die Chance hast bei einer großen Firma unterzukommen (Bosch, Siemens, etc), sieht die Sache schon wieder ganz anders aus! Die Ansprüche dort sind hoch, aber die Ausbildung in der Regel auch top. Mit einer Ausbildung von solchen Betrieben hast du was in der Hand und du bekommst da auch öfters mal sicher eine gesonderte Schulung ab. Sowas macht sich sehr gut im Zeugnis und bei vielleicht zukünftigen Arbeitgebern.

Die große Wachstumsphase auf diesem Marktsegment ist jedoch vorbei. Der Markt ist gesättigt, teilweise sogar übersättigt mit Arbeitskräften, wobei man in Süddeutschland noch ganz gute Chancen hat denke ich (meine persönliche Erfahrung jedenfalls). Jetzt jedoch abzuwägen bei welchen Berufen es besser aussieht ... das überlasse ich lieber einem Experten (die Arbeitslosenzahlen lassen grüßen). Ich würde dir vor allem raten etwas zu tun was dich auch interessiert und womit du später leben kannst, immerhin wirst du diesen Beruf aller Wahrscheinlichkeit nach die nächsten 40-50 Jahre ausüben!
__________
"life's a bitch, turn around and she'll backstab you for a buck."
Dieser Beitrag wurde am 02.05.2005 um 16:28 Uhr von Malkesh editiert.
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02.05.2005, 16:33
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#3 Ups, ich vergas zu sagen das ich zur Fachrichtung Anwendungsentwicklung tendiere. Schonmal danke für die Mühe von dir.
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02.05.2005, 20:22
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Beiträge: 3306
#4

Zitat

Malkesh postete
Wenn du dagegen die Chance hast bei einer großen Firma unterzukommen (Bosch, Siemens, etc), sieht die Sache schon wieder ganz anders aus! Die Ansprüche dort sind hoch, aber die Ausbildung in der Regel auch top. Mit einer Ausbildung von solchen Betrieben hast du was in der Hand und du bekommst da auch öfters mal sicher eine gesonderte Schulung ab. Sowas macht sich sehr gut im Zeugnis und bei vielleicht zukünftigen Arbeitgebern.
Als ich mich damals bei Siemens München beworben habe, gab es auch einen kurzen Rundgang zwischen den Tests. Das hat ein Azubi im zweiten Lehrjahr gemacht. Der hat uns dann erzählt das er um 9 Uhr angefangen hat, erstmal ´ne Stunde nix getan hat, uns jetzt rumführt und danach ja schon fast wieder Mittag ist usw. In der Lehrwerkstatt haben die anwesenden Azubis dann CS, Solitär usw. gespielt als wir reingekommen sind. Und ein ausgelernter FI von Siemens den ich mal kennengelernt habe, hat vor allem viel Luft produziert. Also: Lehrwerkstatt und große Firma kann gut sein, muss aber nicht.

Ansonsten gilt in der Branche IMHO der Grundsatz "Gute Leute werden immer gebraucht". Das hab ich in der Ausbildung auch gesehen. Wer sich für den Job nicht wirklich interessiert hat oder es salop gesagt "nicht drauf hatte", der steht nun auf der Straße, lernt um, geht auf weiterführende Schulen etc. Die Leute meckern natürlich es gäbe keine Arbeitsplätze, aber das sollte man nicht als Maßstab nehmen.

/me ist übrigens ausgebildeter und angesteller Fachinformatiker Anwendungsentwicklung in Süddeutschland ;)
__________
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02.05.2005, 20:30
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#5 Das seh ich bei uns allerdings leider auch, Leute die einfach nichts tun, sogar wenn sie die Arbeit vor der Nase liegen haben. Aber stimmt schon, genug zu tun ist in der Tat, vor allem ist es ein Beruf bei dem man viel Eigeninitiative zeigen muss, ich glaube die haben leider nur wenige ...
Natürlich kann es einem immer passieren, das die Ausbildung nicht erste Sahne ist (vor allem wenn man nicht selber bereit ist was dafür zu tun), aber im allgemeinen ist in größeren Betrieben meist die Chance größer das man (als interessierter Azubi) auch wirklich was lernen kann. Bei uns in der Firma ist es leider oft so, das wir selber nicht mal das nötige Fachpersonal im Haus haben denen man etwas zur Hand und über die Schulter schauen könnte.
Alles was ich bis dato gelernt hab ist selbst angelernt, ist glaub ich auch nicht Sinn und Zweck einer Ausbildung, wenn man nicht ausgebildet wird oder?
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Dieser Beitrag wurde am 02.05.2005 um 20:31 Uhr von Malkesh editiert.
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02.05.2005, 21:19
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#6 Ich habe den "Fisi" als 2-jährige Umschulung gemacht, in Süddeutschland, Abschluss war 2003.

Die Kernausbildung für "Fisi" und "Fiae" war zu 75% die gleiche und der Rest war spezifischer für den jeweiligen Bereich.
Von 20 Leuten unserer Klasse wurden damls 2 aus dem Praktikum heraus übernommen. Im Abschlussjahr zuvor waren es noch fast 15 ! Es war eben ein Jahr mit den meisten Abgängern in dem Bereich bei gleichzeitig schlechter wirtschaftlicher Lage. Habe mich über ein halbes Jahr teilweise mit über 200 (im Höchstfall waren es mal > 500) Leuten auf eine Stelle beworben.
Es saßen/sitzen eben auch Leute aus Hochschulen ohne Arbeit da und mit denen hast du dich dann (ohne Berufsefahrung) auf eine Stelle beworben- ein fast aussichtsloses Unterfangen.
Das es zwischenzeitlich etwas besser ist, das habe ich gehört- und: Es wird nicht mehr soviel ausgebildet (zmindest Umschulungen, etc.), was natürlich dazu führen kann, dass in ein paar Jahren von Übersättigung an Fachkräften nicht mehr die Rede sein kann, aber bis der Effekt eintritt, das kann noch dauern ;).

Klingt ziemlich bitter für jemanden, der sich gerade für eine Ausbildung enscheiden möchte, aber rosig sieht es ja bekanntlich fast nirgends aus. Wichtig ist allemal, dass Du Dir etwas suchst, wovon Du sagen kannst, das Du mit Leib und Seele dabei bist...der Funke sprint nämlcih über und überzeugt ! Egal nun was Du machst.....
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03.05.2005, 22:11
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Beiträge: 2312
#7 Ja, auch ich bin ausgelernter Fachinformatiker Systemintegration.
Dass dir die Arbeit Spaß machen sollte ist erstmal klar.
Als Anwendungsentwickler wird es sehr mathematisch (programmieren halt).
Die Ausbildung ist relativ hart, wenn es einem nicht 100% liegt. Die Test waren es allemal. Also viele die ich kannte haben es nicht geschafft oder halt nur schlecht.

Der Ausbildungsbetrieb bringt einem nicht immer das bei, was man braucht, das sollte dir klar sein. Die springen ja auch nicht über ihren Schatten und können dir nur das anbieten, was sie können. Desweiteren muß ich sagen, daß ich während der 3 Jahre soviel Autos geputzt/ ausgesaugt habe wie noch nie zuvor :/
Nichts desto trotz war es nicht schlecht. Lernen tust du sowieso erst danach, also solltestr du darauf achten, daß es mit der Schule stimmt.
Als ich fertig war, war der MArkt leider vollkommen eingebrochen. Das Arbeitsamt hatte jeden Maler zum MCSE gemcht oder zumindest zu Fachinformatiker. Somit hatte man es auch schon wieder schwerer.

Als Informatiker kann man sich auf viele Überstunden gefaßt machen, hängt aber sicher auch vom Betrieb ab.

Um einen Job zu bekommen habe ich deutschlandweit Bewerbungen geschrieben, war in jeder Jobbörse. Arbeitslos war ich gottseidank nur 3 Monate... also fast gar nicht.

Das Geld kann ok sein, als Anwendungsentwickler sollte man aber überlegen, ob man nicht lieber den akademischen Weg geht, weil die anscheinend doch leichter Arbeit finden. Wenn man schon ein faible zum Programmieren hat, warum dann nicht gleich als Dipl. Informatiker?

Beim Fachinformatiker Systemintegration kommt es schnell vor, daß jemand deine Arbeit nicht ernst nimmt. Man wurschtelt halt ma Rechner rum und zum Schluß läuft es halt. Das macht auch jeder Dachdecker mit deinem HeimPCund denkt er ware FaSi.
__________
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