Kann Benzinpreiserhöhung Umweltbewusstsein fördern?

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#0
22.03.2010, 15:08
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Beiträge: 85
#1 Die Aussagen des Bundespräsidenten Horst Köhler sind wohl das Thema an diesem Montag. Köhler verwies gegenüber einer Zeitung darauf, dass durch eine Erhöhung des Benzinpreises das Umweltbewusstsein der Deutschen gesteigert werden soll. Indirekt plädierte er somit für eine höhere Spritsteuer, die letztlich zum massiven Anstieg des Benzinpreises in Deutschland führen würde. In den vergangenen Tagen sind die Literpreise auf zeitweise 1,48 Euro gestiegen.

Nachdem sich Köhler nun dem Feuer der Kritik stellen muss und Wirtschaftsexperten bereits darauf verwiesen, dass eine zusätzliche Benzinsteuer die Wirtschaft schwächen würde, wird deutschlandweit über die Aussagen diskutiert.

Mich interessiert, was ihr dazu meint. Würde eine Benzinpreiserhöhung überhaupt das Umweltbewusstsein fördern oder würden schlichtweg einmal mehr die Falschen zur Kasse gebeten werden?

Ich glaube kaum, dass eine Benzinpreiserhöhung den gewünschten Effekt bringen kann. Letztlich treffen die hohen Preise diejenigen, die schon heute mit einer engen Haushaltskasse zu kämpfen haben. Aber was sagt ihr dazu?
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23.03.2010, 21:22
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Beiträge: 3716
#2 nur weil man weniger benzin verbrauchen kann, weil man zu wenig geld hatt, heißt es nicht das man automatisch umweltbewusster ist. Denn wenn das wieder billiger währe, würde man dann auch wieder mehr verbrauchen können.
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23.03.2010, 21:52
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Beiträge: 3306
#3 Wurde doch schon vor Jahren in Form der Ökosteuer ausgetestet oder irre ich mich?
Die Idee wäre vielleicht gar nicht so blöd, wenn es denn brauchbare Alternativen gäbe. Führt man das einfach so ein, zahlen die meisten halt zähneknirschend mehr, kommen aber immer noch günstiger weg als beispielsweise mit der Bahn zu fahren.

Wenn man das Thema Umweltbewusstsein und "weg vom Benzin" wirklich angehen will braucht man ein langfristiges und durchdachtes Konzept, keine in den Raum geworfenen kurzfristigen Einzelmaßnahmen. Herr Köhler sollte bei seinen Leisten bleiben und nicht Umweltpolitiker für einen Tag spielen.
__________
Bitte keine Anfragen per PM, diese werden nicht beantwortet.
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24.03.2010, 12:16
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Beiträge: 669
#4 Sehe das wie asdrubael.

Beispielsweise hier in der Region: Die Leute fahren nicht aus Jux und Tollerei Auto, sondern weil es meist keine Alternativen gibt. Das öffentliche Netz ist ein Witz und für die horrenden Fahrpreise einfach nicht akzeptabel.

Es kostet mich 5 EUR Einzelstrecke mit dem Bus in den 5km entfernten Nachbarort zu fahren. Für einen Bus der nur zu Schulzeiten fährt. Wochenenden und Abendzeiten völlig außen vor genommen, da fährt dann nämlich fast nichts mehr.

Was soll ich damit anfangen? Da bleibt mir doch gar keine Wahl als zum Auto zu greifen.

Von geschäftlicher Nutzung des Firmenwagens ganz zu schweigen. Die lässt sich auch mit erhöhten Benzinpreisen nicht einfach so ändern. Die Ware muss nunmal zu unseren Kunden gekarrt werden.

Ein simples Ausweichen ist ohne weiteres also gar nicht so einfach möglich. Daher müssen hier Konzepte her. Ideen wie man den öffentlichen Nahverkehr verbessern könnte. Ideen wie man den Spritverbrauch generell senken könnte, etc.
Den Leuten "nur" das Fahren zu vergällen wir allein keine wirkliche Änderung bringen.
__________
"life's a bitch, turn around and she'll backstab you for a buck."
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24.03.2010, 15:53
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Themenstarter

Beiträge: 85
#5

Zitat

Wurde doch schon vor Jahren in Form der Ökosteuer ausgetestet oder irre ich mich?
Richtig, die Ökosteuer sollte schon einmal den gewünschten Erfolg bringen. Hat sie ja aber weitestgehend nicht. In diesem Punkt ist man sich auch in Expertenkreisen einig. Doch auch wenn man davon ausgeht, dass durch hohe Benzinpreise Menschen auf eine benzinsparende Variante ausweichen, würde ich mir doch mal die Frage stellen, wie viele Bürger sich das leisten können.

Wenn man sich ein neues Auto leisten kann, das weniger verbraucht, dann kauft man sich das doch nur allein aus dem Grund, um die eigenen Ausgaben zu senken und vom individuellen Lohn mehr in der Tasche zu haben und nicht weil man umweltbewusster ist. Die meisten Menschen hierzulande haben aber nicht das nötige Kleingeld, um sich mal "fix zwischendurch" ein neues Auto zu kaufen. Eine große Zahl an Fahrzeugen, die heute auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, sind mit Krediten behaftet. Wo soll denn dann bitte das Geld für ein neues Auto herkommen.

Sicherlich wäre das ein guter Versuch der deutschen Automobilindustrie mal wieder einen Absatzsprung zu bescheren, doch die Rechnung würde nicht aufgehen. Immerhin ist es mit dem Kauf des neuen Fahrzeuges nicht getan. Durchsichten etc. verursachen ebenso Ausgaben und das nicht wenig.

Ich würde mal sagen, dass es der deutschen Regierung hinsichtlich des Umweltschutzes schlichtweg an Ideen mangelt und dies wird sich wohl auch in den kommenden Jahren kaum ändern. Immerhin nutzt man in Berlin lieber die Zeit, um sich gegenseitig zu kritisieren oder für den nächsten Koalitionsstreit zu sorgen.
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24.03.2010, 21:03
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Avatar Gool

Beiträge: 4730
#6 Auch für mich ist das mal wieder eine typische Milchmädchenrechnung... wird unser geschätzter Bundespräsident so langsam wunderlich?
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Der Grabsteinschubser
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25.03.2010, 15:17
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Themenstarter

Beiträge: 85
#7

Zitat

wird unser geschätzter Bundespräsident so langsam wunderlich?
Ist er das nicht schon immer? Es wäre wohl wesentlich erfolgsversprechender, wenn er sich um seinen eigentlichen Tätigkeitsbereich kümmern würde - getreu dem Motto Schuster bleib bei deinen Leisten.

Zumindest sollte er die Aussagen, die er so tätigt, einmal mehr durchdenken. Vielleicht ist aber genau das ein Beweis mehr dafür, dass unsere Regierung schlichtweg nicht logisch denken kann. Zudem scheinen langfristige Überlegungen nicht zu den Stärken der meisten Politiker zu gehören. Aber immerhin sind sie ja kreativ genug, um für Streitigkeiten und Diskussionen zu sorgen.
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