Provider und Einblick in Verbindungdaten

#0
18.11.2006, 15:04
...neu hier

Beiträge: 7
#1 Darf ein Provider (AOL, Tonline etc.) eigentlich meine Daten auswerten auf seinen Routern?
Welche IP ich besucht habe, welche Bilder oder Streams ist geladen habe oder Downloads?

Wie sieht das mit Datenschutz und Privatsphäre aus?
Habe keine Lust, daß jemand sieht, wenn ich mir sexy Bilder von Christina Aguilera ansehe:-(
Seitenanfang Seitenende
18.11.2006, 15:22
Member
Avatar TurnRstereO

Beiträge: 1543
#2 Dürfen darf man ohne entsprechende (richterliche) Verfügung nicht.
Können könnte man wenn man wollte und die Daten nicht "verschlüsselt" sind.
Verbindungsdaten (IPs und alles was da dran hängt) werden eh protokolliert und ne Weile aufgehoben.

Aber mal ehrlich. Ich denke es juckt absolut niemanden ob Du Dir Bilder von Christina Aguilera anschaust oder den Tunnelkampf von Paris Hilton.
Da bist Du eine/r von Millionen.

TS
Seitenanfang Seitenende
18.11.2006, 16:01
...neu hier

Themenstarter

Beiträge: 7
#3 Dann ist ja gut.

Obwohl den "Tunnelkampf von Paris Hilton" kenne ich noch nicht;)

Ich dachte nur, wenn Mitarbeitern des Providers langweilig ist, daß sie mal "nachspionieren" was der User so macht.
Oder schlimmer, die Firma stellt Bewegungsprofile her und versorgt mich dann mit passgenauer Werbung.
Seitenanfang Seitenende
18.11.2006, 17:10
Member

Beiträge: 83
#4 NOCH "juckt" es niemanden außer vieleicht den den Fleischbeschauer selbst, aber in nicht allzuferner Zukunft könnte selbst eine solch´ banale "Interessenslage" ein Einordnungskriterium in ein über alle Netznutzer gelegtes Raster sein. Zu welchem Zweck auch immer. Gesetzbücher, Verordnungen, Regeln im Innerhalb sind schließlich immer Sammlungen von Beliebigkeiten welche nur in einem bestimmten Kontext eine Nachvollziehbarkeit ermöglichen. Wenn diese oft auch nur kausaler und nicht verstandesgmäßer Natur sein muß :- ) und so weiß niemand heute welcher "Sinn" und welche Folgen morgen mit heutigen Taten verknüpft sein wird ...

Und unter dem Gesichtspunkt der "Unsterblichkeit" digitaler Spuren kann eben das flagrante Betrachten der Frau Aguilera in Zukunft ein K.O.-Kriterium für was auch immer sein. Digitale Allerweltsdaten sollten wie die Sprech- und Denkblasen der analogen (realen) Welt einem "Verfallsdatum" unterliegen oder sich mit Entfernung von der Quelle abschwächen und im allgemeinen Rauschen untergehen.

Es sollte somit, vergleichbar mit der Struktur z.B. eines Hauses, eine Unterscheidung in pflegenswerte, reine "Stützdaten" geben (z.B. für historische, technische, oder rein konzeptionelle Dokumentation) und daneben sollte es wieder einen analogen Datenzoo geben (das "Leben" in dem Haus), welcher, wie es schon immer war, aus Erzeugung, Interpretation, Vergessen und Verbessern, Schmelztiegel für das worüber sich alle so gerne Gedanken machen war, nämlich diese seltsame Eigenschaft "Intelligenz".

Digitale Werte sollten die analoge Entwicklung unterstützen, sie aber nicht behindern oder sogar sich einverleiben.

Heute sind wir auf dem besten Wege dahin das "freie Leben" in diesem Haus durch Überwachung und dem Wunsch nach totaler "Pufferung" so sehr in normierte und betonierte Bahnen zu nageln das es am Ende kein bewegliches und schöpferisches Leben mehr ist, sondern mit den toten Strukturen des Hauses eins wird. Wir sind auf dem Weg den lebendigen Funken in uns zu ersticken.

Die welche in ihrer heutigen Schutzwut behaupten das Leben zu bewahren und ihm zur Entfaltung zu verhelfen tun in Wirklichkeit das absolute Gegenteil davon. Das die Straßen irgendwann von sich identisch gebärdenden Klonen bevölkert sind, ist schließlich weit vom Konzept des Lebens entfernt.

Es ist somit schlimm das der mainstream, welchen man getrost als gesellschaftliche Verarmungsströmung bezeichnen kann kann und dessen Masse / Klasse-Verhältnis im Extremfall irgendwann bei 99 zu 1 liegt, was bedeuten soll, es bleibt neben der physischen Präsenz irgendwann nur noch der Wunsch nach (wenn auch von außen betrachtet) sinnlosem Dasein, welchem man alles andere in krampfhaftem Selbst-Schutz unterordnet, nur weil man die eigene Sterblichkeit und das natürliche Prinzip des Eventuellen nicht akzeptieren kann.

Und das Hauptproblem welches meiner Meinung nach dieser ganzen Anti-Lebens-Strömung zugrunde liegt ist schlicht -> ANGST

Die heutigen Menschen sind, umso mehr sich ihre Lebensspanne dehnte, gleichzeitig und ihnen nur undeutlich, weil die Manifestierung dieses Gefühls über soviele Generationen gestreut wurde, schlicht immer ängstlicher geworden.

Im Grunde wurde jede technische Entwicklung nur deshalb angestossen weil wir damit unsere Angst vor dem Sterben, vor der für uns verstandesgemäß nicht greifbaren Nichtexistenz, besänftigen wollten. Hörgeräte wurden entwickelt weil wir Angst haben irgendwann nichts mehr hören zu können. Städte wurden gebaut weil wir dort in der Ballung weniger Existenzängste zu spüren hofften. Kinder zeugen wir weil unser Kollektivbewußtsein Ansgt hat auszusterben (Eine Welt ohne Menschen,... UNDENKBAR! OO *g*) Industrie und damit der Gedanke von normierter Reproduzierbarkeit wurde geschaffen weil wir Angst vor den Launen der natürlichen Produktion haben. usw.

Alles was wir machen, machen wir praktisch aus Angst. Und heute kann man guten Gewissens sagen das unsere Gesellschaft krank und phobisch in ihrem Kern ist, denn sie hat eine vernagelte und allesumfassende Angst vor ihren eigenen Wurzeln, im Natürlichen, im Eventuellen, im Analogen und verlegt sich blind auf den Traum von digitalen Ewigkeiten um sich von diesem selbsterzeugten Alb mental zu "befreien", versteht dabei jedoch nicht im geringsten das sie damit schlicht beginnt Angst vor sich selbst zu haben. Und viel der heutigen Fremdenfeindlichkeit in den "zivilisierteren" Nationen beruht genau darauf, nämlich der Angst vor uns selbst in Form von Verhalten welches in ähnlicher Form mal unser eigenes war und an welchem wir so hart gearbeitet haben dieses zu eliminieren.

Unsere Gesellschaft gibt immer williger und immer schneller ihre Selbstbestimmung, ihren gesunden Menchenverstand und ihre Aktions- und Reaktionsfähigkeit zugunsten eines Trugkonzeptes absoluter Sicherheit im digitalen PU-Schaum ab ohne zu reflektieren was es bedeutet wenn dieser letztenlich ausgehärtet ist... oO

Analoge Rosinen in digitalem Kuchen welcher von ein paar Wenigen welche das Spiel geschickt zu steuern wußten aufgefressen werden.

Und gefährlich ist diese Entwicklung allemal, denn eine solch verarmte, digital empfindende Gesellschaft ist blitzschnell zu Hetzjagden auf alles was nicht einem einmal gewählten Wert 1 oder 0 entspricht bereit. Eins tötet Null oder umgekehrt. Und Eins oder Null stirbt dann aus Langeweile nach ... *gg*

*ähm*,...was ich eigentlich nur sagen wollte, lest Euch mal den Report auf Seite 212 der aktuellen ct´ (24) durch. Wem bis jetzt noch nicht schlecht war... oO
.
.
.
.
Seitenanfang Seitenende
Um auf dieses Thema zu ANTWORTEN
bitte erst » hier kostenlos registrieren!!

Folgende Themen könnten Dich auch interessieren: