Kazaa-Nutzung als Kündigungsgrund !!??

#0
20.01.2003, 22:42
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#1 Hallo,
kann mir jemand meine Frage beantworten.
Vorab: war bis Ende Dez. in einer Fa. als Systemadministrator angestellt, in meiner Abwesenheit wurde PC angeworfen und mal raufgeschaut (mein Kollege). Dabei wurde Kazaa entdeckt und dieses als Kündigungsgrund angegeben.

Meine Frage:
Wir haben ein Netzwerk, mit Firewall etc. geschützt.
Ist da die Sicherheit des Netzwerkes der Firma gefährdet? Dieses behauptet nämlich die Fa., hab die Kazaa-eigene Firewall nicht aktiviert gehabt.

Bitte gebt mir schnell Info wegen Kündigungsschutzklage und wo kann ich etwas darüber nachlesen.

Danke
Dieser Beitrag wurde am 20.01.2003 um 23:14 Uhr von joschi editiert.
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20.01.2003, 23:32
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#2 Vorab: Ich bin kein Jurist.
Als erstes muß nachgewiesen werden, daß du Kazaa überhaupt genutzt hast.
Dann: es gibt keine Kazaa-interne Firewall. Kazaa sieht lediglich die Möglichkeit vor eine Firewall zu passieren, indem man unter diesem Menüpunkt Einstellungen vornehmen kann sich über einen Socks-Proxy zu verbinden. Der muß natürlich vorhanden sein.
Wenn man Dir die Nutzung von Kazaa vorwirft und das als Sichehitsrisiko einstuft, was ich durchaus unterschreiben würde, so muss sich die Firma/die Admins auch fragen lassen, was getan haben, um das mit der Firewall zu verhindern. Es darf nicht sein, daß sich ein P2P-Programm einfach so aus einem Firmennetz mit dem Internet verbinden darf.
Eine Abmahnung würde es auch tun, allerdings war das Verhalten schon grob fahrlässig (von beiden Seiten !!).Wenn Du mit Worten nicht überzeugen kannst, wirst Du wohl einen rechtlichen Beistand benötigen.
Josch
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20.01.2003, 23:57
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#3 Tsja! Bin der gleichen Meinung wie joschi. Würde sagen das KaZaA, wie auch andere P2Ps eigentlich illegal sind, da sie nur dafür dienen sich unentgeldlich Software, Mp3,Videos usw. zu besorgen was gegen die Copyrights verstöhst. Dies dürfte eine Firma eigentlich nicht aus juristischer Sicht tollerieren und/oder unterstützen! Da würde ich mich auf jeden Fall an einen Anwalt oder Arbeitsgericht wenden
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21.01.2003, 00:09
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#4 Ich weiss, ich will ja auch nicht behaupten, dass diese Aktion eine der geistreichsten war.
Mir geht es nur darum, die Fa. behauptet das die Sicherheit wehement gefährdet war.
Meine Frage: Wehrt die Firewall der Fa. dieses nicht ab? Zumal ich den Zugriff von anderen verwehrt hatte, also niemand durfte sich Daten bei mir runterladen.

Und wo kann ich dieses evtl. in Testform finden, gerade für den Rechtsanwalt.

Vielen Dank
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21.01.2003, 00:24
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#5 Also erstmal bieten Firewalls nur geringfügig Schutz, dienen eher als "nochmal die Kurve gekriegt"! Solltest du Systemadmin eigentlich wissen.
Was willst du für den Anwalt in Testform finden?
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21.01.2003, 00:45
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Avatar joschi

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#6 Sollte es Verbindungslogs geben, die bestätigen, daß niemand auf deinen Rechner per Kazaa Zugriff hatte, wäre das sicher ein Vorteil für Dich.
Gerade aber der Bruch von Copyrights, die Gefahr sich Malware per Daownload ins Haus zu holen, etc....könnte dir weiter angelastet werden.
Informier Dich mal im Internet, vielleicht kannst Du ähnliche Fälle ausmachen und Informationen daraus gewinnen.
Gruss, n8, josch
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21.01.2003, 01:08
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#7 P2P Programme sind grundsätzlich nicht verboten,soweit sind wir noch nicht.
Allerdings haben sie auf einen Firmen-PC nichts verloren.Übrigens bedürfen
generell Programme die nur zur eigener Nutzung dienen einer ausdrücklichen Erlaubnis.In deinem Fall als Systemadministrator ist dies ein klarer Fall von Vertrauensmissbrauch.Abgesehen davon benutzt Du den Rechner wehrend deiner Dienstzeit,oder?In welchem Maße die Sicherheit des Netzwerkes konkret gefährdet war läßt sich so schlecht beurteilen.(hängt von vielen Faktoren ab)
Ein Netzwerk gegen Gefahren von außen zu schützen ist eine Sache gegen Gefahren von innen (verantwortungslose Mitarbeiter),eine andere.Klingt hart,will dich nicht zusätzlich ärgern nur andeuten daß Du schlechte Karten hast.
Eine Beratung mit einen Anwalt wäre vielleicht sinnvoll,allerdings würde dein Leben in der Firma(falls Du weitermachen kannst) vermutlich nicht leicht sein.

Gruß
Ajax
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21.01.2003, 01:36
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#8 Hab nicht behauptet das P2Ps verboten sind, aber dienen nun mal zu den Fakten die ich geschrieben habe. Denn wenn es dem nicht wäre, würde KaZaA zum Beispiel sich nicht vor Gericht rumtreiben! Der private Gebrauch ist eine Sache aber in einer Firma ist das garantiert nicht zulässig! Eine Beratung beim Anwalt sollte keinesfalls Schaden. Die erste Beratungsstunde sollte eigentlich auch nichts kosten, denn wenn es hart auf hart kommt, bleibt es nicht nur bei der Kündigung! Will hier nicht für Trubbel sorgen, aber gerade der Aspekt der Copyrights ist nicht zu unterschätzen, da ja der vermutliche "Täter" sozusagen enttarnt ist, nicht wie beim Heim PC wo man eine gewisse Anonymität besitzt!
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21.01.2003, 07:58
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#9 Besonders Kaaza stellt eine arge Sicherheitsrisiko dar - schau einfach mal im Virenforum, wieviele sich über Kaaza einen Virus eingefangen haben. Sich an der Stelle auf die Dummheit der Firewall Admins rauszureden ist einfach nur unsinnig - man kann seine Taten nicht mir Versäumnissen anderer rechtfertigen - zumindest nicht in Europa, in den USA ist das was anderes.

Was hast Du falsch gemacht:

- Installation eines nicht genehmigten Programms auf dem Eigentum Deines Arbeitgebers
- dein Arbeitgeber hat einen finanziellen schaden erlitten - du hast die Internetanbindung in großem Maße für die benutzt
- durch die Nutzung von Kaaza hat sich die Bandbreite für die anderen Nutzer vermindert, somit ist die Produktivität gesunken
- Vertrauensmißbrauch, der einen Weiterbeschäftigung nicht möglich macht

Du siehst - genügend Gründe um die Kündigungsschutzklage zu verlieren.
Sicher, ich bin kein Jurist. Schau Dich lieber nach etwas anderem um - due glaubst nicht wie schnell man bei Deiner Bewerbung mal bei der Personalabteilung der alten Firma anruft - mglw. verschweigt man da den wahren Kündigungsgrund, aber nach einer Klage?

Sprich auf jeden Fall mit einem Anwalt!

R.
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21.01.2003, 18:47
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Avatar Ajax

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#10 @Evil

Zitate von Evil:

- "Würde sagen das KaZaA, wie auch andere P2Ps eigentlich illegal sind"

und auf der gleichen Seite weiter unten:

- "Hab nicht behauptet das P2Ps verboten sind"


So schnell vergessen ??

Gruß
Ajax
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24.01.2003, 22:07
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Beiträge: 40
#11 Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen "eigentlich illegal" und "verboten" und wenn ja welchen ... und wenn nicht warum nicht?

;)

... zum Thema Kazaa u.a. ... ich habe, um es auch mal auszuprobieren, extra einen Rechner mit einer Antivirus Software versehen (Eval von Norton Antvirus) ... Kazaa hat mir, übrigends völlig unbemerkt von NAV, eine Software draufgeballert die mein Browser bzw. Konsumenten Verhalten an einschlägige Werbe "Agenturen" weitergegeben hat ... von den ganzen Spyware Programmen die da noch dazu kamen ganz zu schweigen ... Shareaza hat keinerlei (bis jetzt gefundene) Spuren hinterlassen (scheint also sauber zu sein) ... allerdings wird vor den downgeloadeten Media Dateien gewarnt weil in einigen Überraschungen stecken sollen ... E-Mule, E-Donkey und irgendso ein "Bear" Programm haben ganz offen nach einer freien Port (irgendwas über 4000) gefragt ... Kazaa scheint also über die http Ports zu marschieren ...

... aber nun zu Deinem eigentlichen Thema erthm, ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendeine professionelle IT Firma einen solchen Vorfall durchgehen lassen kann ... und meine ganz ehrliche Meinung als ehemaliger Mgr ist, daß Deine Kündigung die einzige logische Konsequenz war ... schon allein um dem gesamten Personal deutlich zu machen, daß aus persönlichem Bereicherungswunsch (wer Kazaa o.ä. nutzt will Filme, Musik oder anderes für "lau" schnappen) ein Gratisangebot von Firmendaten im Internet nicht toleriert werden kann.

... was ich Dir rate ist, mit Deinen ehemaligen PV einmal anzusprechen, Dich für Dein Fehlverhalten zu entschuldigen und um eine angemessene Abfindung zu bitten, damit ein Rechtsstreit abgewendet werden kann. Wenn kein reeller Schaden entstanden ist wird einer kleinen Abfindung sicher nichts im Wege stehen.

... bist Du denn wirklich System Admin oder wolltest Du mal einer werden?
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25.01.2003, 01:43
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Avatar Ajax

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#12 @Ralf Klatt

Eine sachliche und überzeugende Argumentation auf den ersten Teil der Frage bezüglich "eigentlich (oder um bei der gleichen Sprache zu bleiben 'de facto') illegal",hätte mich auch interessiert. ;)

Kazaa und Bearshare enthalten Spyware.
E-Donkey und E-Mule sind dafür soweit mir bekannt sauber.

Falls sich die Firma im Recht fühlt (und das dürfte sie m.E) wird man möglicherweise auch auf Wörter wie Abfindung und Rechtstreit allergisch reagieren.
Die Möglichkeit selber kündigen zu dürfen und dafür eine gute Beurteilung zu bekommen,sollte vielleicht auch in Erwegung gezogen werden.

Gruß
Ajax
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25.01.2003, 09:38
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Beiträge: 40
#13 ... stimmt Ajax ... aber er ist ja nun schon seit mindestens drei Wochen gekündigt und ihm bleib nur noch wenig Zeit um um ein Arbeitsgerichtsverfahren herumzukommen ... eine Art "Bluff" um zumindest an eine kleine Abfindung zu kommen erscheint mir da naheliegender ... würde er in ein Arbeitsverfahren gehen, riskiert er, meiner Meinung nach, den Rechtstreit zu verlieren ... dann zahlt er noch drauf und neben den Kosten auch noch eine ganz schlechte Reputation!
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...the internet gives and the internet takes ... best regards, Ralf
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25.01.2003, 13:39
Smaggmampf
zu Gast
#14 Hi,
Mal ne andere Frage ist das denn überhaupt erlaubt, dass ein MA auf dem Rechner sich mal umsieht, im Hinblick auf Datenschutz, sofern es nicht in irgendwelchen internen Unternehmens-Richtlinien steht?

Gruesse
Smaggmampf
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25.01.2003, 14:05
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Beiträge: 40
#15 @Smaggmampf

... die allgemeinen Richtlinien in IT Firmen sehen vor, daß MAs ein "privates" Verzeichnis (Network-Path) begrenzt nutzen können. Ein PC gilt in einem Betrieb niemals als "privat". Zum Schutz von Firmeninteressen sind immer ausgewählte MAs (meistens Admins) mit Rechten versehen, diese Verzeichnisse auf "illegale" Inhalte zu überprüfen. Um die Privatsphäre der MAs zu schützen muß es aber in jeder Fa. ab einer bestimmten größe einen Datenschutzbeauftragten geben ...

... als ich vor Jahren Virenschutzbeauftragter für einen großen Kunden war, habe ich auf "privaten" Verzeichnissen von hochgestelltem Personal bei Scans regelmäßig Dateien wie "porno.exe", "love.exe" etc. gefunden (natürlich mit tollen Viren versehen) ... wir waren damals angehalten diesen Leuten eine Aufforderung zu schicken, die Dateien zu löschen (wir durften das nicht!) ... bei Nichtbefolgung waren wir angehalten einen Bericht an den Personalrat des Kunden zu senden ... PS: ALLE haben die Aufforderung beim ersten Mal befolgt! ;)
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