Die Fußball WM 2006. Eine tolle Sache oder?

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01.06.2006, 08:48
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#1 http://www.vorrundenaus.de/

Zitat

Schon jetzt ist die WM in Deutschland in aller Munde. Adidas- und T-Comwerbung, Auslosung der Gruppen mit Klum und Beckmann, Freundschaftsspiele, sicherheitspolitische Maßnahmen, neue Stadien, neue Bahnhöfe. Dieses öffentliche, politische und wirtschaftliche Interesse an diesem Großevent wird bis zum Juni 2006 ins unermessliche steigen.

Zitat

Wir werden das Thema Fußball und WM in der ersten Hälfte des Jahres 2006 aus zwei Gründen zu einem Schwerpunkt der politischen Arbeit der Naturfreundejugend machen. Erstens lassen sich am Thema Fußball viele Themen verdeutlichen, die die gesamtgesellschaftliche Entwicklung kennzeichnen: Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Sicherheitspolitik. Durch Provokation möchten wir die kritische Auseinandersetzung mit dem unangefochtenen Nationalsport der Deutschen fördern.
Hinter der Provokation "Vorrundenaus für Deutschland" verbergen sich interessante Texte zu den Schattenseiten des Ereignisses "Fußball WM 2006". Sexismus, Rassismus und gefährlicher Nationalismus geben sich beim Fußball die Klinke in die Hand. Dazu gesellt sich eine Sicherheitspolitik die sogar am deutschen Grundgesetz wackeln möchte und die Bürgerrechte weiter einschränkt.

Nicht zu vergessen ein ekelhafter Kommerz der den Sport und die echten Fans in den Hintergrund stellt und die finanziellen Interessen von Sponsoren und Veranstaltern in den Vordergrund. Apropos Finanzen eine kritische Diskussion rund um das Kosten/Nutzen Verhältniss dieses Spektakels findet ebenfalls so gut wie nicht statt. Ein neues Fußballstadion kann sich die Stadt München leisten, aber in Schulen, Krankenhäusern oder Kindergärten fehlt das Geld hinten und vorne. Die ansässigen Profi-Fußballer stört es freilich wenig, die schicken ihre Kinder sowieso seit Jahren nur noch in Privat-Kindergärten. Darüber könnte man mal nachdenken wenn ein Spiel der Nationalelf mal wieder besonders langweilig ist.
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Dieser Beitrag wurde am 01.06.2006 um 11:40 Uhr von asdrubael editiert.
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13.07.2006, 16:31
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#2 So nun ist alles vorbei und wenn man so in den Medien ließt/hört/sieht war es ein rundum gelungenes Event. Ein paar Schattenseiten gab es zwar diese wurden aber entweder nicht näher erwähnt um Nachahmer abzuschrecken oder schlicht mangels Interesse. Da die Medien schon einseitig genug sind will ich dann mal ein wenig meine Erlebnisse schildern.

Kurz vor dem Halbfinalspiel Deutschland gegen Italien wurde ordentlich gegen Italien Stimmung gemacht. Es waren Sprüche zu hören wie "Heute gibt´s was auf die Nudel", "Pizza- Arrivederci", "Pizza-Petzen" oder "Ihr seid doch nur Pizzalieferant". Gut das war so weit nichts neues und gab es gegen andere Teams auch schon. Neu war das eine italienische Eisdiele in meiner Stadt an diesem Tag gar nicht erst ihren Laden öffnete was ich schon etwas befremdlich fand. Neu war auch das Deutschland verlor. Nachts drauf gröhlten Fans nach dem Spiel "Wir singen Schei... Italiener".

Das fand ich zwar schon reichlich niveaulos aber gut "das ist halt Fußball". Nicht mehr Fußball war was tags drauf in großen Buchstaben auf die Pflastersteine vor besagter italienischer Eisdiele gesprüht war: "Pfui Italien". Dazu ist mir schon nichts mehr eingefallen, aber es sollte noch dicker kommen. Zwei Tage später wurde diesmal direkt an die Hauswand eines italienischen Raustaurants "F*** Italy" gesprüht. Als ich morgens auf dem Weg zur Arbeit davor stand war ich für einige Minuten absolut fassungslos und hab mich anschließend einfach nur geschämt.

"Idioten gibt es immer" das wissen wir alle, aber wenn hundert Leute "Schei... Italien" schreien ist die Wahrscheinlichkeit groß das einer nicht versteht das es hier lediglich um Fußball geht. Ich persönlich habe noch nie zuvor derartige Anfeindungen gegen Italiener erlebt die in Südbayern traditionell sehr stark vertreten sind. Nach diesen Ereignissen bin ich wirklich froh das nun alles vorbei ist und wir nicht gegen ein Land wie die Türkei gespielt haben. Da gab es mal eine "lustige" Aktion der FCB-Fans mit ALDI-Tüten ja das weiß ich noch sehr gut...
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Dieser Beitrag wurde am 13.07.2006 um 16:35 Uhr von asdrubael editiert.
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13.07.2006, 16:50
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#3 Na....das ist gewissermaßen die Kehrseite des wieder beschworenen Patriotismuses. (...wobei: es geht eigentlich nur um 22 Mann, die mit nem Ball spielen ;))
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13.07.2006, 19:44
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#4 Achtung! man beachte das diese Artikel von einer politischen Partei sind, die durch provokante Formulierungen versucht Aufmerksamkeit zu erhaschen: JD/JL Brandenburg!!

ich finde diesen temporären Patriotismus den wir hier hatten nicht schlimm, und habe die Sprüche aus aller Welt mit Humor genossen! ;) - bei jedem Fussballspiel auch in Deutschland gröllen Jugendliche! Auch investiert wird in einer Marktwirtschaft natürlich eher in ein lukratives Stadion.

rundum hat diese internationale Veranstaltung wohl eher zur interkulturellen Verständigung und zum Austausch beigetragen als zu den provokanten, unbegründeten, negativen Thesen aus dem Artikel der JD/JL Brandenburg!

Greetz Lp
Dieser Beitrag wurde am 13.07.2006 um 19:49 Uhr von Laserpointa editiert.
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13.07.2006, 22:11
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#5 Das die Seite provozieren will steht doch schon im ersten Text:
"Durch Provokation möchten wir die kritische Auseinandersetzung mit dem unangefochtenen Nationalsport der Deutschen fördern."
Für eine Auseinandersetzung bedarf es natürlich Aufmerksamkeit. Ob die Partei dahinter dadurch irgendwie politisch profitiert wage ich zu bezweifeln.

Das die WM mehr positives als negatives hatte wird denke ich niemand ernsthaft bestreiten nur gibt es halt auch Schattenseiten. Diese wurden in den Medien kaum bis gar nicht beleuchtet dafür beleuchtet sie die Seite umso deutlicher.

/Edit: Achja und noch ein schönes Zitat:
"Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Hass auf die anderen." (Richard von Weizsäcker (*1920), dt. Politiker (CDU),
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Dieser Beitrag wurde am 14.07.2006 um 11:59 Uhr von asdrubael editiert.
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20.12.2006, 14:30
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Themenstarter

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#6 Kleiner Nachtrag:

Zitat

Ausgrenzender Nationalismus
WM-Euphorie schürt Intoleranz
Die fröhliche "Schwarz-Rot-Gold"-Euphorie während der Fußball-WM hat ausgrenzenden Nationalismus gefördert, nicht aber die positive Identität der Deutschen. Der "softe Patriotismus" führte laut einer Studie eher dazu, Fremde abzulehnen.
Mehr: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1032146

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16.10.2008, 17:09
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Beiträge: 2
#7 dei wm warh coll und schön das beste warh als deuschland gewonnen hat

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