Sicherheitsrisiken noch tragbar? |
||
---|---|---|
#0
| ||
05.08.2004, 23:08
Member
Beiträge: 1132 |
||
|
||
06.08.2004, 09:15
Member
Beiträge: 141 |
#2
Hi,
meine Ausführungen sind etwas kürzer *g Zitat Newbie-Karriere hingelegt: Begeisterung (= Unbedarftheit) – Ernüchterung (nach dem ersten Systemcrash verursacht durch Malware) – Verzweiflung – Suche nach Hilfe!Dann hast Du ja nen Lernprozess hinter Dir und mehr Wissen Zitat Die Normaluser, d.h. die Mehrheit der privaten Internetnutzer, sind hoffnungslos überfordert und tappen in jede Falle.so schlimm wie sich das jetzt anhören mag, aber: aus Schaden lernt man überfordert warum? Bei Windows Systemen reicht es im allgemeinen, dass man regelmässig Updates einspielt (is wirklich nicht schwer) und noch eine Antivirensoftware draufhat, die auch aktualisiert werden will (macht sie im Normalfall automatisch). Im Idealfall sollte man sich öfter Backups machen (hmm sollte ich auch mal wieder machen) Zitat unzählige Hilferufe an die Experten in den Sicherheitsforen, welche sich dann wieder über die Flut der zu analysierenden Logs (mit Recht) beklagenwieso beklagen? ist doch jedem selbst überlassen, ob er/sie dem Hilfesuchendem hilft Zitat Oder geht es, diese ketzerische Frage sei mir erlaubt, bei den ganzen heiß geführten Diskussionen nur noch um die letzten 0,05% der absoluten Sicherheitnoch vor 2 Jahren hab ich auch alles mögliche an Software nebenbei laufen lassen, zum Schutz *g (etwa vor mir selber ?). Heute sehe ich es anders; ich war "gefangen im Hype" mein System vollkommen abzuschotten und hab vergessen, warum mein Rechner eigentlich hier rumsteht ::. Hab deswegen trotzdem nicht mehr Probs (eher weniger *g). Zitat anstatt endlos an dem bestehenden, sicherheitsanfälligen System herumzubasteln?somit entsteht besserer Code, im Idealfall stabilere Software Zitat für sich die Frage beantworten, ob der für ihn erzielte Nutzen durch das Internet die erheblichen Risiken aufwiegtoder auch wieviel Zeit und Aufwand es ihm wert ist seine Daten zu schützen (Falls er überhaupt sooo wichtige Daten aufm Rechner hat) Zitat beraubt oder abgezockt zu werdenso wie überall auch, muss man meist nur brain einsetzen just_my_2_cents smaggmampf Dieser Beitrag wurde am 06.08.2004 um 09:16 Uhr von Smaggmampf editiert.
|
|
|
||
06.08.2004, 10:47
Member
Beiträge: 3306 |
#3
Zitat Smaggmampf posteteMir erging es ähnlich. Auch ich hab teilweise mit über einem dutzend Programme hantiert um ja gegen alles und jeden gesichert zu sein. Irgendwann hab ich mich dann gefragt ob Windows für mich überhaupt noch Sinn macht mit all seinen Löchern und entschieden das OS zu wechseln. Jetzt arbeite ich unter Mac OS X und der Windows-Rechner dient nur noch als File-Server für alte Daten und um mal kurz was zu testen. Die Frage ob man auf das Internet verzichten sollte oder nicht, stellt sich mir nicht. Ohne geht es heutzutage definitiv nicht mehr, weder beruflich noch privat. __________ Bitte keine Anfragen per PM, diese werden nicht beantwortet. |
|
|
||
06.08.2004, 15:19
Member
Beiträge: 890 |
#4
@Heron
Zitat Als relativer Newcomer bei der „Internet-Gemeinde“ habe auch ich eine typische Newbie- Karriere hingelegt: Begeisterung (= Unbedarftheit) – Ernüchterung (nach dem ersten Systemcrash verursacht durch Malware) – Verzweiflung – Suche nach Hilfe!Fast ein jeder hat das schon mal durchgemacht Problematisch wird's erst für Leute die es immer wieder erwischt und die nichts daraus lernen können oder wollen. Zitat Irgendwann landet man dann bei den diversen Sicherheitsforen wie diesem hier. Wenn man dort die Sicherheitsbeiträge einmal verfolgt, dann vergeht einem buchstäblich die Lust zum Surfen. Es drängt sich förmlich der Schluss auf: im Internet ist der Teufel los und wehe der armen Seele, die er erwischt!Mag auch dieser Eindruck am Anfang entstehen,es ist aber bei weitem nicht so schlimm. Zitat Wer aus dem Heer der „Normaluser“, zu denen ich mich auch zähle, ist überhaupt vom Wissensstand her in der Lage, mit den hochgeschraubten fachlichen Anforderungen beim Vermeiden der unzähligen Internetfallen Schritt zu halten?Als Otto-Normaluser braucht man i.d.R nur seinen Einzelplatzrechner abzusichern. Das ist auch ohne ein IT-Studium oder einen außergewöhnlichen IQ möglich Allerdings muß man schon dafür etwas Interesse aufbringen und etwas dazulernen. Für solche Zwecke können solche Foren sehr hilfreich sein. Zitat Wenn man nicht gerade IT studiert hat und/oder seinen Lebenszweck im Verbringen seiner Tage (und Nächte) vor dem Rechner sieht, so dürfte es relativ schwer fallen, all die auftretenden Sicherheitslöcher im OS und Browser rechtzeitig zu stopfen bzw. den in der IT-Fachsprache abgefassten Meldungen überhaupt zu folgen.Das obige sollte Aufgabe von Administratoren sein die anspruchsvolle Netzwerke/Serverdienste beruflich zu verwalten haben.Sasser war ein gutes Beispiel dafür daß oft nicht einmal Administratoren diese Aufgaben allzu ernst nehmen Zitat Die Normaluser, d.h. die Mehrheit der privaten Internetnutzer, sind hoffnungslos überfordert und tappen in jede Falle. Resultat: unzählige Hilferufe an die Experten in den Sicherheitsforen, welche sich dann wieder über die Flut der zu analysierenden Logs (mit Recht) beklagenIn der ersten Klasse sind die meisten Schüler mit dem 1x1 überfordert.Später merkt man daß es doch nicht so schwer war,vorausgesetzt ein gewisser Lernwille ist da Die Flut der zu analysierender Logs kann in der Tat mit der Zeit langweilig werden aber wirklich deprimierend ist die Tatsache daß elementare Ratschläge von den Opfern oft nicht befolgt werden. Zitat Verkommt (oder ist es schon verkommen) das Internet zu einem Tummelplatz, nein besser ausgedrückt, einem Battlefield für Superminds, wo sagenhaft hohe IQ’s aufeinaderprallen (auf der guten und der schlechten Seite) und eine Schlacht der Giganten stattfindet, bei der die Normaluser auf der Strecke bleiben?Wird zwar oft versucht es so zu vermitteln,ist aber nicht ganz so. Hauptsächlich dreht sich alles nur um's Geld Browserhijacking,Spyware,Adware...,es geht ja nicht darum einen unbekannten User zu ärgern sondern auf alle möglich erdenkbare Wege Geld zu verdienen. Zitat Ein (oder mehrere) Böser findet eine Sicherheitslücke und platziert eine schädigende Software.Ein (oder mehrere) Gute entwickelt eine Abwehrstrategie, die Malware wird unwirksam. Ein andrer Böser findet eine neue Lücke usw.usw.usw. Eine wahrlich endlose Geschichte!Wer eine Sicherheitslücke entdeckt schreibt nicht zwingend auch schädliche Software dazu. Die Atombombe ist auch heute eine reale Bedrohung für die Menschheit.Soll das automatisch heißen daß A.Einstein ein böser Mensch war ? Zitat Und, weder Böse noch Gute werden je aussterben!Die Natur kennt kein Böses und Gutes.Diese Begriffe sind Erfindungen menschlicher Moral-und Interessenvorstellungen die leider auch leicht manipulierbar sind. Zitat Wäre es vor diesem Hintergrund nicht angeraten über völlig neue Konzepte (sofern es so was überhaupt gibt) nachzudenken anstatt endlos an dem bestehenden, sicherheitsanfälligen System herumzubasteln?Eine Lösung gibt es und sie wird schon schleichend implementiert. Ob Du an ihr Gefallen finden wirst,ist eine andere Sache denn sie ist pragmatisch ausgedrückt, nichts anderes als die Totale Überwachung Those who would give up essential liberty to gain a little temporary safety, deserve neither. -Benjamin Franklin- Zitat Welches „Restrisiko“, so meine eigentliche Frage an die Experten und für eine Antwort wäre ich sehr dankbar, geht der Normaluser ein, der brav den Ratschlägen der Professionals folgt (so widersprüchlich sie auch manchmal sind!),...Abgesehen davon daß ich weder Experte noch Professional bin würde ich auf einige Tatsachen hinweisen:Übliche Verbreitung von Schädlinge 1. Der User ladet den Schädling selber und führt es durch Anklicken aus.vermeidbar 2. Der Schädling befindet sich in einen Emailanhang und wird beim Öffnen der Mail ausgeführt.vermeidbar 3. Der Schädling verbreitet sich durch aktive Dienste/offene Ports.vermeidbar 4. Der Schädling wird durch die Nutzung eines unsicheren Browsers (IE in seiner Grundeinstellung) geladen und ausgeführt.vermeidbar Man muß kein Experte sein um obige Infektionswege erfolgreich zu vermeiden.(auf Wunsch könnte man auf einzelne Punkte näher eingehen) Zitat der einen Alternativ-Browser in den höchsten Sicherheitseinstellungen verwendet,Standard Sicherheitseinstellungen reichen i.d.R schon aus. Zitat der immer brav seine Windows-Sicherheits-Patches installiert,Grundsätzlich sollte man es tun. Benutze selber w2k.Letzter Update war SP2 (aktuell ist glaube ich SP4) Allerdings ist der IE von der Platte verbannt. Zitat der einen Proxy (vielleicht sogar eine Proxykette) zum Surfen nutzt,Bringt überhaupt keine zusätzliche Sicherheit,höchstens vielleicht eine zweifelhafte Anonymität.Eine Proxykette dürfte die Surfgeschwindigkeit total in die Knie zwingen. Zitat der eine Antivir- Software laufen hat,Sollte ein jeder haben.(Bei wirklich erfahrene User kann der Echtzeitmonitor auch ausgeschaltet sein,soll aber jetzt nicht als generelle Empfehlung verstanden werden) Zitat der eine PFW installiert hat,Kann man auf einen Einzelplatzrechner haben,muß man aber nicht. Zitat der die Schmuddelseiten meidet,Falls er daran Gefallen findet brauch er auch diese nicht meiden. Voraussetzung,es bleibt genug Blut im Kopf zwecks Sauerstoffversorgung der Gehirnzellen,sprich einen sicheren Alternativbrowser verwenden und dabei keine Zusatzsoftware/Plugins von der Seite downloaden/installieren Zitat Oder geht es, diese ketzerische Frage sei mir erlaubt, bei den ganzen heiß geführten Diskussionen nur noch um die letzten 0,05% der absoluten Sicherheit (wir Deutschen haben es ja sehr gern 100%ig), um die sich die Fachleute wie um des Kaisers Bart streitenWer die elementare Sicherheitsvorkehrungen kennt und beachtet kann auch 1% Restrisiko in Kauf nehmen.100% sicher ist nur der Tod. Zitat als unbedarfter Surfer den perfiden anonymen Angriffen perverser Charaktere ausgesetzt zu sein und jederzeit damit zu rechnen, „ge-hijackt“, „ge-crashed“, beraubt oder abgezockt zu werden.„ge-hijackt“, „ge-crashed“, beraubt oder abgezockt zu werden - Diesen Risiken ist man auch ohne Internetanschluß oder Computer ausgesetzt.Einfach Oma oder Opa fragen Warum sollte da gerade das Internet eine Ausnahme sein ? Zitat Diese Frage muss man sich angesichts der immer weiter steigenden Gefahr im Internet, von kriminellen Programmierern oder pubertierenden „Skript-Kiddies“ angegriffen und kompromittiert zu werden, heutzutage leider immer ernsthafter stellen.Wirtschafts-und Militärspionage mittels hochmodernster Satelitten-/Computertechnologie dürfte eine viel größere Auswirkung auf unsere Gegenwart und nahe Zukunft haben. Sich da einen pubertierenden „Skript-Kiddy" vorzuknöpfen oder exemplarisch zu bestrafen mag für viele als vermeintliche Lösung erstrebenswert,wird unsere Welt aber vermutlich auch nicht besser machen Zitat Oder sehe ich das zu schwarz?Wie man es halt nimmt,ist bloß eine Sache der Auslegung. Ein Bankräuber überfällt eine Bank,erschießt dabei 2 Leute und bekommt dafür lebenslänglich. Eine Militärmacht überfällt ein vorher mit System über Jahre hinaus geschwächtes kleines aber reiches und böses Land,100000 Bösewichter werden dabei eliminiert und der jämmerliche Raubzug wird als Sieg des Guten über das Böse verkauft. Übrigens: Aus Lügen, die wir glauben, werden Wahrheiten, mit denen wir leben. -Oliver Hassencamp- Gruß Ajax Dieser Beitrag wurde am 06.08.2004 um 16:00 Uhr von Ajax editiert.
|
|
|
||
06.08.2004, 15:45
Member
Beiträge: 1516 |
#5
Zitat Die Flut der zu analysierender Logs kann in der Tat mit der Zeit langweilig werden aber wirklich deprimierend ist die Tatsache daß elementare Ratschläge von den Opfern oft nicht befolgt werden.Nichtmal die Servicepacks werden von den Leuten installiert. Einzig bei den Wurm der den Rpcdienst abgeschossen hat wurde gepatcht. Man kann ihnen raten und erklären was man will, sie befolgen die Ratschläge nicht. Wenn dann jemand endlich auf einen alternativen Browser gewechselt hat, wird nie geupdatet. Surfen als Administrator ist auch völlig normal. Wenigstens hab ich auf Lanparty meinen Spaß mit einen 2 Jahren alten Nuker. Wobei ich allen gesagt habe was sie dagegen tun können. __________ °<- Vorsicht Trollköder und Trollfalle -> {_} |
|
|
||
06.08.2004, 15:45
Moderator
Beiträge: 6466 |
#6
Möchte das mal von einer anderen Seite beleuchten:
...das Internet, in vielerlei Hinsicht ein Spiegel der äußeren Welt. Ideen-In-und-Ouput. Mal nützlich mal zerstörerisch. Wieso sollte das Internet eine idealere Welt sein ?? Das gibt es höchstens in der Prospekten der Provider oder der Firmen, die eben Produkte für diese Branche vermarkten/verkaufen. Nun ist das ganze aber sehr eng mit einem kompelxen Stück Technik verknüpft, das zu verstehen schon einen Batzen Zeit braucht. Mal sehen, wie dieses Stück Technik verkauft wird....."Anschließen und los gehts". Probleme erwartet niemand, wenn er sich das brandneue Stück zulegt. Auf Bildern gibt es nur zufriedene Menschen. Ich denke man kann sagen, es herrscht eine ziemlich Diskrepanz zwischen der heilen Welt der Vermartung und der Nutzung des Internets/Rechners. (Selbstverständlich kann man von einem Werbestrategen nicht erwarten, dass in Prospekten verkrummelte Leute mit geballter Faust am Bildschirm abegbildet werden) Jedenfalls ist die Animation, sich einigermaßen gedankenlos in die Weiten des Internets vorzuwagen recht stark. Die Ernüchterung aber auch. Sollte man nun einen zentralen Eingang schaffen, der einen auf die Risiken hinweist ? (natürlich "für Profis abschaltbar") Die Hinweise hier wären so zahlreich, dass der User vermutlich davon erschlagen wäre. Nun gut, die Risiken bestehen. Das ist Einsprungpunkt für viele Firmen mit deftigen Versprechungen mal nicht wenig Geld zu machen. Mögen die auch einen Teil des Risikos abdecken, die versprochene oder absolute Sicherheits kann nicht erreicht werden. Das liegt vermutlich in der Natur der Dinge, dass von Menschen geschaffenes auch immer Fehler enthalten kann. Vermarkten, Geld verdienen- nichts dagegen (!), jedoch wäre eine ehrlichere Vermarktungspolitik von nöten, welche auf Risiken hinweist und entsprechende Ratschläge gibt, wie die gröbsten "Patzer" zu vermeiden sind. Es geht dabei nicht um Vollständigkeit, sondern darum das Bewusstsein zu wecken, dass hier nicht alles nur Mich und Butter ist. Das wird meiner Ansicht nach bewusst vermieden. Gefahrenhinweise findet man bei vielen anderen Produkten auch, warum nicht bei Produkten, die es mir ermöglichen risikobehaftete Dinge wie z.B Online-Banking durchzuführen etc. ? Die reine Konsumhaltung ist bzgl. Computern und Internet fehl am Platze. Das muss auch gesagt sein. Eigeninitiative ist wirklich gefragt, wenn es darum geht sich über Vor-und Nachteile, Freuden und Risiken zu informieren. Viellicht siehst Du es etwas schwarz, Heron , aber prima, dass Du das Thema auf diese Weise angesprochen hast ! __________ Durchsuchen --> Aussuchen --> Untersuchen |
|
|
||
06.08.2004, 16:22
Member
Beiträge: 890 |
#7
Zitat joschi posteteDa kann man nur zustimmen Daß vieles bewußt verschwiegen wird sieht man schon an die Grundeinstellungen des BS und des unsicheren IE. Schließlich geht es um sehr viel Geld und solange der Hersteller für mögliche Schäden und Ärger nicht zur Verantwortung gezogen werden kann ist die Unwissenheit der User bares Kapital für die ganze Branche. Gruß Ajax |
|
|
||
07.08.2004, 11:07
Member
Themenstarter Beiträge: 1132 |
#8
@ Alle
erst mal besten Dank für die Mühe, die Ihr Euch bei der Beantwortung meines Beitrages gemacht habt. Die Art und Weise wie Ihr dezidiert und differenziert auf die einzelnen Punkte eingeht unterstreicht noch einmal die Spitzenqualität dieses Forums. Dass das Internet ein Spiegelbild der menschlichen Gesellschaft ist, war mir durchaus schon klar. Ich bin in einem Alter wo der Verlust meiner Milchzähne schon sehr viel Jahre zurückliegt, so dass die Welt mir hinreichend Gelegenheit geboten hat, ihre Funktion schon einigermaßen kennen zu lernen. So macht man immer wieder die Beobachtung, dass bei jeder An- bzw. Versammlung von Menschen der Querschnitt der Charaktere zu finden ist, mit allen positiven und negativen Aspekten. Es stellt sich halt nur die Frage, ob man sich dem aussetzen will bzw. kann oder nicht! Die Unentbehrlichkeit des Internet für die Arbeit in Firmen und Institutionen ist unbestritten! Meine zentrale Frage in dem Beitrag war und ist, eine Abwägung des Risiko/Nutzen-Profils für den Privatnutzer zu finden. Dieses ist ja, so entnehme ich es dem Tenor aller Antworten, durchaus positiv zu sehen. Eure Meinungen und Kommentare haben mir wirklich weitergeholfen und mich darin bestärkt, die Dinge doch positiver, aber mit der gebotenen Vorsicht, zu sehen. Ich kann nur sagen: bei Protecus ist auch und gerade der Newbie bestens aufgehoben. Ein Klasse Team aus Leuten, die offensichtlich nicht nur fachlich topp sind sondern sich auch mit „Randgebieten“ hinter und neben der Internettechnik differenziert auseinandersetzen können! Ein rühmlicher und Mut machender Gegensatz zu der brutalen Profitgier und Menschenverachtung der anderen Seite. Gruß Heron __________ "Die Welt ist groß, weil der Kopf so klein" Wilhelm Busch |
|
|
||
15.08.2004, 12:11
Member
Beiträge: 54 |
#9
allen hier hallo und einen guten tag :-)
der thread ist zwar schon älter, aber interessant, und wenigstens ein posting möchte ich 'dranhängen ;-) @Heron (und euch anderen) > ... Ein rühmlicher und Mut machender Gegensatz zu der brutalen > Profitgier und Menschenverachtung der anderen Seite. der thread erinnert mich an das, was ich mit den meisten meiner bekannten und freunde häufig diskutierte und was mich (mal mehr und mal weniger) gleichermaßen bewegt und irritiert. die technische entwicklung (hier edv/ internet/ vernetzung) schreitet so schnell voran, daß die menschen ihr schlicht und einfach nicht folgen können, sie aber doch benutzen wollen. das 'internet' ist bei vielen in meinem dunstkreis ein ding des alltags geworden - es wird gechattet, heruntergeladen, gemailt, sich informiert ... an sich alles völlig in ordnung. aber daß ein pc keine simple waschmaschine ist, wird erst deutlich, wenn er mal wieder 'abstürzt', oder wenn da irgendetwas passiert, was gar nicht gewollt war. virenscanner ? firewall ? updates ? passwort aus unaussprechbaren zeichen ? etc. einerseits beschleicht mich das grauen: je mehr real anfaßbare dinge in die elektronische welt übertragen werden, desto mehr ist nicht mehr zu kontrollieren, was echt ist, was woher kommt und wohin geht, wer es außer mir noch besitzt und wer darauf zugriff hat. wenn ich nicht wenigstens versuche mich zu informieren, habe ich bereits verloren ... wenngleich meine chancen ohnehin nicht wirklich gut sind. andererseits bin ich doch auch zufrieden: es gibt hilfe. es wird immer leute geben, die sich organisieren, um mit den gegebenheiten umzugehen, quasi dem schwimmenden ein floß bieten. und dein letzter satz zeigt, daß du dich zwar nicht mit den gegebenheiten arrangieren kannst und dies wohl auch nicht möchtest. aber du wirst damit umgehen können und dir in foren wie diesem hier die nötige hilfe suchen. meine worte transportieren sicher viel pessimismus, aber genau diesen halte ich auch für angebracht, denn grundsätzlich gilt, daß das, was gemacht werden kann, auch gemacht wird - geld, macht, kontrolle ... legitimiert oder kriminell. aber es hilft nicht, im pessimismus zu verharren. wenn ich es zb. schaffe, daß auch die unbedarfteren in meinem bekanntenkreis foren wie dieses benutzen um sich zu informieren und sich selbst zu helfen, dann ist ein wichtiger schritt hin zum erhalt der selbstbestimmung getan. mit freundlichen grüßen, inDigo. |
|
|
||
15.08.2004, 22:41
Member
Themenstarter Beiträge: 1132 |
#10
Hallo inDigo
danke für Deinen gut formulierten Nachtrag! Der gleiche Wein im andern Schlauch! Bin froh und beruhigt, dass ich nicht der Einzige bin, der diese Gedanken hat. Offensichtlich betrifft (im wahren Sinne des Wortes) dieses Thema mehr Internetuser als man sich das so allgemein vorstellt. Gruß Heron __________ "Die Welt ist groß, weil der Kopf so klein" Wilhelm Busch Dieser Beitrag wurde am 15.08.2004 um 22:43 Uhr von Heron editiert.
|
|
|
||
Es wird in Sicherheitsforen viel sehr speziell Fachliches zur Internetsicherheit diskutiert. Ich möchte einmal eine etwas allgemeinere Diskussion lostreten, die sich prinzipiell mit der Tragbarkeit der Sicherheitsrisiken im Internet beschäftigt. Der Beitrag ist etwas länger, aber es muss halt mal raus!
Als relativer Newcomer bei der „Internet-Gemeinde“ habe auch ich eine typische Newbie-Karriere hingelegt: Begeisterung (= Unbedarftheit) – Ernüchterung (nach dem ersten Systemcrash verursacht durch Malware) – Verzweiflung – Suche nach Hilfe!
Irgendwann landet man dann bei den diversen Sicherheitsforen wie diesem hier. Wenn man dort die Sicherheitsbeiträge einmal verfolgt, dann vergeht einem buchstäblich die Lust zum Surfen. Es drängt sich förmlich der Schluss auf: im Internet ist der Teufel los und wehe der armen Seele, die er erwischt!
Der bisher durchgestandene Frust hat mich dazu veranlasst, die nachfolgenden (bewusst etwas provokanten) Gedanken zu formulieren. Ich benutze den Ausdruck %&$$§§ als Platzhalter für laienunverständliches Fachchinesisch.
Wer aus dem Heer der „Normaluser“, zu denen ich mich auch zähle, ist überhaupt vom Wissensstand her in der Lage, mit den hochgeschraubten fachlichen Anforderungen beim Vermeiden der unzähligen Internetfallen Schritt zu halten? Wenn man nicht gerade IT studiert hat und/oder seinen Lebenszweck im Verbringen seiner Tage (und Nächte) vor dem Rechner sieht, so dürfte es relativ schwer fallen, all die auftretenden Sicherheitslöcher im OS und Browser rechtzeitig zu stopfen bzw. den in der IT-Fachsprache abgefassten Meldungen überhaupt zu folgen.
Wer außer den Cra*hier nicht!*, so frage ich, kann denn Meldungen wie z.B. ... wieder eine Sicherheitslücke im Browser XYZ im Modul %&$$§§ entdeckt. Der Wurm/Trojaner ABC nutzt %&$$§§ aus um %&$$§§ zu modifizieren. Ändern Sie %&$$§§ in dem Programm %&$$§§ durch Umleitung der %&$$§§ in den %&$$§§ usw. usw. usw. verstehen und umsetzen? Ein elend heilloser Dschungel in den der Normaluser mehr oder weniger bewusst ausgesetzt und zum Abschuss freigegeben wird. Die Normaluser, d.h. die Mehrheit der privaten Internetnutzer, sind hoffnungslos überfordert und tappen in jede Falle. Resultat: unzählige Hilferufe an die Experten in den Sicherheitsforen, welche sich dann wieder über die Flut der zu analysierenden Logs (mit Recht) beklagen
Verkommt (oder ist es schon verkommen) das Internet zu einem Tummelplatz, nein besser ausgedrückt, einem Battlefield für Superminds, wo sagenhaft hohe IQ’s aufeinaderprallen (auf der guten und der schlechten Seite) und eine Schlacht der Giganten stattfindet, bei der die Normaluser auf der Strecke bleiben? Wie viele produktive Tätigkeiten ließen sich doch finden, dieses riesige IQ-Potential sinnvoll einzusetzen, anstatt es im virtuellen Raum verpuffen zu lassen! Letztendlich läuft es doch auf eine Art Wettrüsten hinaus. Ein (oder mehrere) Böser findet eine Sicherheitslücke und platziert eine schädigende Software. Ein (oder mehrere) Gute entwickelt eine Abwehrstrategie, die Malware wird unwirksam. Ein andrer Böser findet eine neue Lücke usw.usw.usw. Eine wahrlich endlose Geschichte! Dass diese Strategie auf die Dauer nicht gut gehen kann, haben wir im richtigen Leben ja vor nicht allzu langer Zeit miterlebt. Und, weder Böse noch Gute werden je aussterben! Wäre es vor diesem Hintergrund nicht angeraten über völlig neue Konzepte (sofern es so was überhaupt gibt) nachzudenken anstatt endlos an dem bestehenden, sicherheitsanfälligen System herumzubasteln?
Welches „Restrisiko“, so meine eigentliche Frage an die Experten und für eine Antwort wäre ich sehr dankbar, geht der Normaluser ein, der brav den Ratschlägen der Professionals folgt (so widersprüchlich sie auch manchmal sind!), der einen Alternativ-Browser in den höchsten Sicherheitseinstellungen verwendet, der immer brav seine Windows-Sicherheits-Patches installiert, der einen Proxy (vielleicht sogar eine Proxykette) zum Surfen nutzt, der eine Antivir-Software laufen hat, der eine PFW installiert hat, der die Schmuddelseiten meidet, das Net nur zu so harmlosen Aktivitäten wie z.B. Abfrage der Börsenkurse, Fußballergebnisse, Wettervorhersagen, Infos zu Interessengebieten (Sport, Literatur, Musik, Briefmarkensammeln, Auktionen und was-weiß-ich-noch), eventuell noch als Verbindung von seinem Home Office zum Büro nutzt? Unterliegt ein Nutzer mit einem solchen Profil wirklich einem so hohen Sicherheitsrisiko? Oder geht es, diese ketzerische Frage sei mir erlaubt, bei den ganzen heiß geführten Diskussionen nur noch um die letzten 0,05% der absoluten Sicherheit (wir Deutschen haben es ja sehr gern 100%ig), um die sich die Fachleute wie um des Kaisers Bart streiten
Vor jeder fachlichen und speziellen Sicherheitsdiskussion aber muss sich m.E. jeder Privatnutzer prinzipiell persönlich für sich die Frage beantworten, ob der für ihn erzielte Nutzen durch das Internet die erheblichen Risiken aufwiegt, als unbedarfter Surfer den perfiden anonymen Angriffen perverser Charaktere ausgesetzt zu sein und jederzeit damit zu rechnen, „ge-hijackt“, „ge-crashed“, beraubt oder abgezockt zu werden. Darüber hinaus muss er sich fragen, ob er bereit ist, seine Freizeit und noch mehr zu opfern, um derartigen Attacken durch ständig zu aktualisierende Sicherheitsmaßnahmen zu begegnen. Sollte eine der Fragen mit „Nein“ beantwortet werden, so bleibt man besser dem Internet fern, zumal es ja immer noch gangbare und gefahrlosere (es sei denn man wird vom Auto überfahren oder ein Dachziegel fällt einem auf den Kopf) Alternativen gibt. Man muss halt nur seinen Hintern aus dem bequemen Sessel erheben und zur Bank, zum Amt, zum Kaufhaus, in die Bibliothek usw. selbst gehen und seine Angelegenheiten vor Ort erledigen! Hat auch seine Vorteile: man kommuniziert mit Menschen und nicht mit abstrakten Programmen!
Internet- wohin gehst du? Oder besser: Internet – wozu? Diese Frage muss man sich angesichts der immer weiter steigenden Gefahr im Internet, von kriminellen Programmierern oder pubertierenden „Skript-Kiddies“ angegriffen und kompromittiert zu werden, heutzutage leider immer ernsthafter stellen. Oder sehe ich das zu schwarz?
Gruß
Heron
__________
"Die Welt ist groß, weil der Kopf so klein"
Wilhelm Busch