Testphase: anonymer VPN-Server

#0
19.07.2009, 21:06
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#1 Liebe Boardmitglieder!

Wer im Internet surft hinterlässt eine Reihe von Spuren, die zu einem zurückverfolgt werden können. Wer sich dagegen schützen möchte, muss auf einen der diversen Annonymisierungsdienstleister zurückgreifen oder freie Programme wie Tor oder Jap verwenden. Letztere sind leider nicht sonderlich schnell und für größere Downloads praktisch nicht zu gebrauchen.

Eine Alternative ist ein privater VPN Account bei einem Anbieter, der eure Daten nicht speichert. Nur so kann man in Zeiten von Vorratsdatenspeicherung und Zensur noch frei im Internet surfen.

Für einen solchen Dienst suche ich nun einige Testpersonen. Es geht darum herauszufinden, wie der Server bei größeren Belastungen reagiert und welche Hardwarekonfigurationen benötigt werden. Ihr selbst geht keinerlei Verpflichtung ein. Das Einzige, was wir uns wünschen ist, dass ihr uns nach Abschluss der 3wöchigen Testphase etwas Feedback gebt. Also wie zufrieden ihr mit der Geschwindigkeit seid, usw.

Wer Interesse hat, schickt mir bitte eine PN mit einer kurzen Anmerkung wofür ihr den VPN einsetzen wollt und eurer Emailaddresse. Ihr bekommt dann die nötigen Verbindungsdaten von mir zugeschickt.

Beste Grüße
markus
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19.07.2009, 21:40
Member

Beiträge: 327
#2 hi markus,

vielen Dank für Deinen Einsatz, VPN wird immer wichtiger werden. ;)

Einen VPN zu nutzen setzt allerdings auch sehr viel Vertrauen seitens der Nutzer voraus, denn der Betreiber *könnte* wohl sämtliche benutzte Passwörter sniffen. Vielleicht könntest Du etwas mehr von Dir oder Deiner Gruppe erzählen um eventuelles Mißtrauen zu minimieren?

eine Frage: wollte Ihr Portforwarding anbieten?
Für mich persönlich wäre es sehr wichtig.

viele Grüße,
Heike ;)
__________
darknight, die wo anders Heike ist. ;)
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19.07.2009, 22:23
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#3 Hallo Heike!

Vielen Dank für dein Interesse an unserem Projekt. Mit deiner Frage sprichst du schon einen wesentlichen Punkt an, auf den ich gerne näher eingehen möchte, nämlich den des Vertrauens.

VPN Dienste können dieses Problem nicht vollständig und zufriedenstellend lösen. Letztlich geht es ja um eine Art Vertrauensverlagerung vom eigenen ISP (Telekom o. ä.) zu einem Drittanbieter. Man ist also darauf angewiesen, dass derjenige, für den man sich entscheidet, dieses Vertrauen nicht missbraucht. Ich könnte jetzt natürlich ganz tolle marktschreierische Gründe suchen, weshalb es besser ist uns zu vertrauen, aber das wäre letztlich unredlich. Wichtiger ist es, dass der einzelne User seinen Verstand gebraucht und selbst entscheidet, wann er auf eine VPN Verbindung zurückgreifen will.

Ich formuliere es einfach mal so: wenn ich im Internet etwas mit Kreditkarte kaufe, auf E-Bay unterwegs bin oder mein Online-Banking betreibe, dann spricht alles dafür meinem etablierten Provider zu vertrauen. Solche Verbindungen über eine "dubiose" VPN-Verbindung umzuleiten ist unnötig, wenn nicht sogar grob fahrlässig.

Anders sieht es aber aus, wenn ich z. B. Filesharing betreibe. Hier setze ich mich auf Grund der Vorratsdatenspeicherung einer erhöhten Abmahngefahr aus. Das kann für wenige Lieder schon schnell mal einige tausend Euro kosten. Dagegen kann ein ausländischer VPN - Server gut schützen. Auch die DNS-Sperren von Zensursula werden wirksam ausgeschaltet.

Zu deiner Frage, wer wir sind, möchte ich eigentlich so wenig wie möglich sagen. Ich kann jedoch soviel verraten, dass wir ein Zusammenschluss von 3 Leuten sind, die in Süd-Amerika und Europa leben. Dies bietet uns eine Reihe von Möglichkeiten, welche andere Anbieter nicht haben. Darüber hinaus sind wir rechtlich sehr gut beraten.

Bezüglich Portforwarding muss ich dir leider mitteilen, dass wir dies im Moment noch nicht planen. Hier gilt es noch eine Reihe technischer Details zu klären, da dies das Missbrauchspotential enorm erhöhen würde. Portforwarding würde auf Clientseite den Betrieb von Serverdiensten ermöglichen. Wir möchten jedoch nur ungern eine Plattform für Botnetbetreiber o. ä. werden.

Beste Grüße
markus
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19.07.2009, 23:05
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#4 Vielen Dank für Deine Antwort.

Widersprichst Du Dir nicht in Deinem Posting von der Logik her? Ich bin kein File-sharer, ok, ich habe auch Azureus installiert, nutze es aber wirklich selten. Von der Einrichtung weiß ich, das Portforwarding beim Router erforderlich war, weil eben ja jeder Sharer auch einen Server anbieten muß/sollte. Ihr müßtet für diese Nutzer dann doch Portforwarding anbieten, oder nicht?

Nicht jeder, der Portforwarding möchte, will ein Botnetz betreiben.
Wenn ich eine IP-Cam betreiben möchte, benötige ich zum Beispiel portforwarding, und das ist eine legale Nutzung.

relakks sagt Dir ja bestimmt etwas, sie bieten portforwarding an.

Zitat

Technical issues
Q: I'm trying to share files using DC++ but I'm unable to make it work. Do I have to change the settings in any way?
A:Change the DC++ connection settings to "Firewall with manual port forwarding". In the box, enter the IP number you've been assigned by the Relakks server
https://www.relakks.com/faq/qna/
Ich kann aus eigener Erfahrung nicht sagen, ob es funktioniert, aber andere äußerten sich schon positiv.

Leider kann ich zur Zeit nicht testen, mein VDSL hat eine Störung, ich nutze zur Zeit ISDN mit Internet-by-Call, lahm wie sonst was. ;)
__________
darknight, die wo anders Heike ist. ;)
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20.07.2009, 19:13
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#5

Zitat

darknight postete

Nicht jeder, der Portforwarding möchte, will ein Botnetz betreiben.
Wenn ich eine IP-Cam betreiben möchte, benötige ich zum Beispiel portforwarding, und das ist eine legale Nutzung.
Da hast du natürlich recht. Leider ermöglicht Portforwarding den Betrieb beliebiger Serverdienste. So wäre es z.B. möglich eine Webseite (Webserver auf beliebigem Port) mit Kinderpornos bei uns zu hosten. Da wir nichts loggen, hätten wir keine Möglichkeit dies zu bemerken. Ausser natürlich wenn der Server beschlagnahmt würde.

Letztlich ist Portforwarding für den Betrieb der meisten Applikationen auch nicht zwingend erforderlich. Nur weil man bei Emule beispielsweise eine Low-Id bekommt, heißt dies nicht, dass es nicht funktionieren würde.

Beste Grüße
markus
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20.07.2009, 20:25
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Beiträge: 327
#6 ich gehe mal davon aus, dass Ihr mittelfristig/langfristig auch eine Monatsgebühr erheben werdet. Müßt Ihr ja, denn von "Danke" wird keiner satt, und Server fallen ja auch nicht kostenlos vom Himmel.

Ein Anbieter bietet Portforwarding nur für zahlende Kunden an, bei speedreduzierten Free-Accounts ist es nicht möglich. (Ich habe vergessen, welcher Anbieter). Die zahlenden Kunden können diese Option nach einer gewissen Wartedauer nutzen ( 2 Monate ? )
Dieser Weg hält sicherlich die meisten, die mal eben ein VPN für eine "Sache" benötigen fern.

Aber Du hast natürlich Recht, mit einem Serverdienst kann man viel machen, und eben auch viele illegale Sachen.
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darknight, die wo anders Heike ist. ;)
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21.07.2009, 05:23
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Beiträge: 176
#7

Zitat

Ich formuliere es einfach mal so: wenn ich im Internet etwas mit Kreditkarte kaufe, auf E-Bay unterwegs bin oder mein Online-Banking betreibe, dann spricht alles dafür meinem etablierten Provider zu vertrauen. Solche Verbindungen über eine "dubiose" VPN-Verbindung umzuleiten ist unnötig, wenn nicht sogar grob fahrlässig.
Dem würde ich so nicht zustimmen, denn wenn man Onlinebanking macht, schaltet der Computer um auf eine verschlüsselte Verbindung, zu erkennen an dem Zeichen Https oben in der URL-Zeile.

Das VPN kann also nicht mitlesen: Onlinebanking, Paypal, Einloggen bei StdudiVZ, Einloggen in Mailaccounts, die Mails selbst wenn ihr einen Account wie Hushmail oder Safemail verwendet.

Das VPN kann also mitlesen: Euren Einloggnamen bei Board Protecus. Den sieht aber auch euer Provider, und der kennt euren realnamen und auch euren Nicknamen bei Protecus.

Das VPN kann nicht mitlesen: Mein Einloggen bei Board Protecus, weil ich hinter mein VPN in Moskau immer noch einen TorNode in China schalte.
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21.07.2009, 23:20
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Themenstarter

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#8 @ZurHölle

Du bist dir aber schon darüber im Klaren, dass dann halt irgendein Exit-Node aus China deine Passwörter sniffen kann? Ich möchte dir ja nicht den Abend versauen, aber ehrlich gesagt, gehe ich sogar davon aus, dass 20-40% der Exit-Nodes vom Tor-Netzwerk sniffen. Gleiches gilt vermutlich für diese öffentlichen Proxylisten.

Also: Tor ist definitiv nur etwas für Leute, die bei ihren "Aktionen" hohen Wert auf Anonymität legen, aber auf Datensicherheit (e. g. Passwörter, Kommunikation) und Geschwindigkeit gut verzichten können.

Was die Sicherheit von https angeht, so kann man darüber streiten. Denkbar sind z. B. Man in the Middle attacken, indem dem Clienten gefälschte Zertifikate untergejubelt werden. Aus diesem Grund bleibe ich bei meiner vorherigen Aussage:

Wenn es keinen Grund gibt dem Addressaten gebenüber die Herkunft zu verschleiern, (was das bei Online-Banking i.d.R. der Fall sein dürfte), sollte man nicht unnötigerweise einen potentiell unsicheren Verbindungsweg wählen.

Beste Grüße
markus

P.S.: Wir brauchen immernoch Leute, die unseren Server mal ordentlich ans Limit bringen. Ohne diesen Test ist es für uns nur schwer einschätzbar, wieviele Personen pro Server wir tatsächlich zulassen können, ohne dass die Geschwindigkeit leidet. Also meldet euch. ;)
Dieser Beitrag wurde am 21.07.2009 um 23:47 Uhr von privatevpn editiert.
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22.07.2009, 06:39
Member

Beiträge: 176
#9 Im Jahre 2008 gab es 4500 Fälle von Pishing und 200 000 Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen.

Natürlich mache ich kein Onlinebanking über China, es gibt kein Risiko des Pishings. Und was will ein Chinese mit den restlichen Daten?

Wenn ich die Wahl habe, ob jemand in Deutschland oder jemand in China meine Mails mitliest, dann nehme ich den in China.

Tipp: Gehen Sie ins Gulli-Board, dort wird man hnen die Accounts aus den Händen reißen und Sie auf Herz und Nieren testen.

http://board.gulli.com/forum/244-anonymitt/
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